Infratest dimap Umfrage: Große Unzufriedenheit mit Krisenmanagement und Wiederaufbau in Flutgebieten

Auswirkungen der Flutkatastrophe auf die Region: SWR-Umfrage zeigt Unzufriedenheit mit Krisenmanagement

Nachdem sich die Region Ahr und die Eifel langsam von den Folgen der Flutkatastrophe vor drei Jahren erholen, zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage von SWR Aktuell und Infratest dimap am Dienstag, den 9. Juli 2024, ein ernüchterndes Bild der Zufriedenheit der Bewohner mit dem Krisenmanagement.

Kritik am Krisenmanagement und dem Wiederaufbau

Die Mehrheit der Befragten äußerte sich unzufrieden über das Krisenmanagement der Landesregierung in den Tagen nach der Hochwasserkatastrophe. Besonders hervorgehoben wurde die fehlende Effizienz beim Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten. Die Unzufriedenheit erstreckt sich auch auf die Vorbereitung des Landes auf zukünftige Katastrophen, wobei mehr als die Hälfte der Befragten Rheinland-Pfalz als weniger gut oder schlecht vorbereitet einschätzt.

Unzufriedenheit mit rechtlicher Aufarbeitung der Katastrophe

Die Einstellung der Ermittlungen gegen den damaligen Landrat von Ahrweiler, Jürgen Pföhler, sorgte für heftige Kritik unter den Befragten. Eine große Mehrheit zeigte sich unzufrieden mit der rechtlichen Aufarbeitung der Flutkatastrophe, insbesondere im Kreis Ahrweiler. Nur eine Minderheit war mit den Entscheidungen der Staatsanwaltschaft zufrieden.

Psychologische Belastung und sozialer Zusammenhalt

Die Umfrage zeigte auch auf, dass viele Betroffene die Flutkatastrophe als persönlich belastend empfanden. Trotzdem haben nur wenige psychologische Hilfe in Anspruch genommen. Hingegen wurde der soziale Zusammenhalt in den Flut-Regionen als sehr gut bewertet, was eine starke Verbundenheit der Gemeinschaften nach der Krise zeigt.

Ausblick auf bessere Zukunftsvorbereitung

Die Mehrheit der Befragten sieht die Notwendigkeit für bauliche Maßnahmen und ein verbessertes Frühwarnsystem, um sich künftig besser auf Katastrophen vorzubereiten. Trotz der Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation scheint der Wunsch nach einer verbesserten Infrastruktur und einem effektiveren Krisenmanagement stark ausgeprägt zu sein.

NAG