Glaswerke in der Lausitz am Abgrund: Wird ein Umdenken nötig?

Drebkau, Brandenburg, Deutschland - Die Situation der Glasindustrie in Deutschland ist angespannt, insbesondere im Hinblick auf das geplante Schließen des Ardagh Glass Packaging Werkes in Drebkau, Brandenburg. Die Schließung würde die Arbeitsplätze von 163 Mitarbeitern betreffen und wurde von der Unternehmensleitung nach 110 Jahren Betriebstätigkeit bestätigt. Wie Die Harke berichtete, könnte die Schlie0ßung, die noch von der Zustimmung des Betriebsrats abhängt, gravierende Folgen für die Region haben.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) hat sich bereits für den Erhalt des Glaswerks eingesetzt, während Stadt, Landkreis und das Land in direkten Kontakt mit der Konzernleitung treten wollen, um den Weiterbetrieb zu unterstützen. Die Glasindustrie sieht sich mit hohen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere in Bezug auf steigende Energiepreise und sinkende Nachfrage nach Glasprodukten. Michael Keller plant, sich beim Bundeswirtschaftsministerium für eine Senkung der Energiepreise sowie für einen Resilienzbonus für die Glasindustrie einzusetzen.
Politisches Eingreifen gefordert
In einem Brandbrief hat Landrat Harald Altekrüger (CDU) die politische Unterstützung zur Sicherung der Glasbranche in der Lausitz gefordert. Der Brief richtet sich an die Bundes- und Landesregierung, wie rbb24 berichtete. Altekrüger betonte, dass die Probleme der Unternehmen in der Region die Schwierigkeiten der gesamten Branche widerspiegeln und eine schnelle Reaktion der Politik notwendig sei, um negative wirtschaftliche Entwicklungen abzuwenden.
Die Glasproduktion in Drebkau und dem benachbarten Tschernitz steht aufgrund gestiegener Energiepreise und des Drucks durch subventionierte chinesische Anbieter auf der Kippe. Altekrüger warnte, dass ein Scheitern der Glasindustrie das Vertrauen in die Politik weiter erodieren könnte. Zugleich wurde festgestellt, dass die Drebkauer Belegschaft seit Monaten in Kurzarbeit ist, was ein deutliches Zeichen für die prekären Produktionsbedingungen in der Region darstellt.
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Ort | Drebkau, Brandenburg, Deutschland |
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