Junge, weibliche Polizisten in Baden-Württemberg: Risiko oder Chance?
In Baden-Württemberg gibt es einen bemerkenswerten Anstieg junger Polizistinnen und Polizisten. Laut dem Innenministerium sind fast die Hälfte der neuen Rekruten Frauen, und etwa ein Drittel der neu eingestellten Mitarbeitenden im Jahr 2023 hat einen Migrationshintergrund. Mittlerweile ist jeder dritte Polizeibeamte weiblich, während der Anteil 2016 bei nur einem Fünftel lag. Das Durchschnittsalter der frisch ausgebildeten Polizeibeamten ist auf unter 40 Jahre gesunken, was einen deutlichen Wandel seit den 1990er Jahren darstellt, als kaum Frauen bei der Polizei tätig waren. Insgesamt beschäftigt die Polizei Baden-Württemberg rund 34.200 Personen, darunter etwa 28.500 Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten sowie rund 5.700 im Nichtvollzugsdienst.
Allerdings gibt es auch Bedenken hinsichtlich der mangelnden Erfahrung unter den neuen Beamten. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) warnt, dass die zunehmende Jüngerschaft in den Reihen der Polizei zu Problemen führen könnte. In einigen Fällen patrolieren Berufsanfänger und noch nicht voll ausgebildete Kollegen gemeinsam, was in stressigen Situationen zu gefährlichen Fehlern führen kann. Der DPolG-Landesvorsitzende Ralf Kusterer betont die Notwendigkeit von mehr Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten für den Umgang mit körperlich überlegenen Tätern. Innenminister Thomas Strobl bekräftigte jedoch die positiven Effekte der größten Einstellungsoffensive in der Geschichte der baden-württembergischen Polizei, die über 12.000 neue Rekruten seit 2016 hervorgebracht hat. Weitere Informationen dazu finden sich in einem aktuellen Bericht von www.n-tv.de.