NABU Rastatt schlägt Alarm: Klinikneubau bedroht Natur am Münchfeldsee!

NABU Rastatt kritisiert Klinikpläne in Rastatt und verweist auf frühere naturschutzrechtliche Probleme mit der L75-Trasse.
NABU Rastatt kritisiert Klinikpläne in Rastatt und verweist auf frühere naturschutzrechtliche Probleme mit der L75-Trasse. (Symbolbild/NAG)

In der Diskussion um den Klinikneubau in Rastatt formiert sich starker Widerstand, insbesondere von Seiten der NABU Ortsgruppe Rastatt. Am 3. Oktober 2024 veröffentlichte der Naturschutzbund eine Pressemitteilung, in der er die Pläne des Landratsamtes Rastatt, unterstützt von Minister Manne Lucha, scharf kritisierte. Der geplante Bau einer Querspange im Süden Rastatts, eine Verbindung zwischen der Bundesstraße B3 und der Landesstraße L75, wird nicht nur als überflüssig, sondern auch als schädlich für die Natur erachtet.

Das Projekt sieht eine Trasse vor, die nur etwa 50 Meter nördlich der ursprünglichen Planung von 2011 verläuft. Diese Planungen waren bereits damals aus naturschutzrechtlichen Gründen gescheitert, da sie nicht genehmigungsfähig waren. Nach einer erneuten Betrachtung im Jahr 2016 stellte der NABU jedoch fest, dass die höhere Sensibilität des Lebensraums durch den Einfluss der neuen Planung nicht berücksichtigt worden sei.

Potentiale Gefahren für die Natur

Im Natura 2000-Gebiet rund um den Münchfeldsee leben zahlreiche geschützte Arten wie Amphibien, Reptilien und Fledermäuse, die durch den Bau eines 3 Meter hohen Straßendamms ernsthaft bedroht sind. Die NABU Ortsgruppe wies auf die verheerenden Folgen hin, die eine solche Konstruktion für diese Tiere haben könnte. Ein Rückgang oder gar eine Ausrottung dieser Arten steht im Raum, wenn der Bau fortschreitet. Die Umweltverträglichkeitsstudie aus Mai 2022 bekräftigt diese Bedenken.

Zusätzliche Sorgen bereitet die Störung der Biotopvernetzung, die für den Erhalt der Artenvielfalt entscheidend ist. Der durch den geplanten Wildtierkorridor bereits gefährdete Lebensraum würde durch die Querspange stark beeinträchtigt, was die Bewegung und den Austausch von Wildtieren erheblich behindern könnte. Dies stellt eine ernsthafte Bedrohung für die regionalen Arten dar und widerspricht den Bestimmungen des Bundes- und Landesnaturschutzgesetzes.

Der NABU fordert daher die endgültige Aufgabe der Planungen für den Klinikneubau und die Querspange. Der Erhalt der natürlichen Lebensräume und der Artenvielfalt müsse an erster Stelle stehen. „Der Schutz unserer heimischen Natur ist eine unverzichtbare Verantwortung, die wir nicht vernachlässigen dürfen“, erklärte Karl-Ludwig Matt, der 1. Vorsitzende der NABU Ortsgruppe Rastatt, in seiner Erklärung.

Die Diskussion wird angestoßen durch die verschiedenen Positionen der Politiker vor Ort, die sich immer mehr zu einem zentralen Thema in der Region entwickeln. Bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf die Warnungen der Umweltschützer reagieren und welche Entscheidungen letztlich getroffen werden. Für eine umfassende Analyse der aktuellen Situation ist der Bericht von www.goodnews4.de eine wertvolle Informationsquelle.