Eine Stadt ohne Kirchen: Der christliche Glaube als Kitt der Gesellschaft

Warum Religion als Kitt der Gesellschaft dienen kann

Der jüngste Appell des Erzbischofs Herwig Gössl aus Bamberg betont die Bedeutung des christlichen Glaubens als grundlegendes Element für die soziale Kohäsion. Gössl lenkt den Fokus weg von den sinkenden Gläubigenzahlen und betont stattdessen die persönliche Überzeugung und Bindung jedes Einzelnen als entscheidende Faktoren für die Wirkung des Glaubens in der Gesellschaft. Er ermutigt dazu, dass schon eine kleine, aber stark überzeugte Gemeinschaft in Verbindung mit dem lebendigen Gott einen spürbaren Beitrag zur Stabilität und Zusammengehörigkeit in unserer Gesellschaft leisten kann.

Der Erzbischof verdeutlicht die Wichtigkeit vieler kleiner christlicher Gemeinschaften, die weltweit positive Akzente setzen und auch von Nichtgläubigen für ihr verbindendes Engagement geschätzt werden. Gössl unterstreicht die Bedeutung von Kirchen als stabilisierende Elemente in Städten und spricht sich für eine aktive und feierliche Glaubenspraxis in einer kleineren, aber engagierten Kirchengemeinde aus.

Religion sollte laut Gössl nicht auf ihre positiven gesellschaftlichen Nebeneffekte reduziert werden, sondern als Bindung des Einzelnen an eine höhere Macht angesehen werden, die über die materielle Welt hinausgeht. Der christliche Glaube bezeugt die Schöpfung und Erhaltung durch die Liebe Gottes, und die Nachfolge Christi erfordert, sich aktiv für das Wohl der Menschen einzusetzen.

Gössl betont, dass der christliche Glaube nicht im Wettbewerb mit anderen Religionen steht, sondern ein respektvolles Miteinander fördert, um eine tragfähige Gesellschaft aufzubauen. Er lobt die positiven Impulse, die von der christlichen Lehre für die Gesellschaft ausgehen und ermuntert zur Achtung und Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft.

Auf einem Empfang der Stadtkirche Nürnberg wurden diese Gedanken von rund 220 Gästen aus Kirche, Politik, Gesellschaft und Medien diskutiert. Die Veranstaltung fand in der Kirche St. Ludwig in Nürnberg-Gibitzenhof statt, die sich durch ein neues Konzept als Treffpunkt und Begegnungsstätte im Stadtteil etabliert hat. Der Leitende Pfarrer Alexander Gießen sprach darüber, wie St. Ludwig als Ort des Zusammenkommens und Miteinanders im Stadtteil eine wichtige Rolle spielt und auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingeht.

NAG