Braunbären in Bayern: Kontroverse um bewaffnete Bärenbereitschaft entflammt
Bedrohung durch Braunbären in Bayern: Landrätin fordert bewaffnete Einheit zur Abwehr
Die Landrätin einer bayerischen Gemeinde hat kürzlich einen dringenden Appell an den Umweltminister Bayerns gerichtet. Sie forderte die Gründung einer speziell bewaffneten Einheit, die für die Vergrämung und gegebenenfalls auch Tötung von Braunbären zuständig sein sollte. Dieser Schritt wurde als notwendig erachtet, da in den letzten Monaten vermehrt Bärennachweise in Südbayern verzeichnet wurden.
Keine aktuellen Bären-Nachweise in Bayern, aber drohende Gefahr aus Norditalien
Obwohl das Umweltministerium betont, dass derzeit keine direkten Nachweise für Bären in Bayern vorliegen, besteht die reale Möglichkeit, dass die gesichteten Braunbären aus Norditalien über Österreich nach Bayern gelangen. In der Provinz Trentino in Italien gibt es derzeit etwa 100 Braunbären, deren Zahl aufgrund eines Wiederansiedlungsprojekts stetig zunimmt.
In Trentino ist es seit kurzem gesetzlich erlaubt, bis zu acht Bären pro Jahr abzuschießen, wenn sie als gefährlich eingestuft werden. Diese Maßnahme hat bei Tierschützern Empörung ausgelöst, da zuvor strenge bürokratische Regeln den Abschuss erschwerten.
Lektionen aus anderen Ländern: Slowakei und Tschechien
In der Slowakei, wo rund 1.300 Braunbären leben, werden spezielle Interventionsteams eingesetzt, um potenziell gefährliche Begegnungen zwischen Bären und Menschen zu verhindern. Diese Teams konzentrieren sich auf Prävention und Sensibilisierung, beispielsweise durch die sichere Verwahrung von Mülltonnen, um Bären nicht anzulocken. Im äußersten Fall wird auch dort der Abschuss eines Tieres in Erwägung gezogen, jedoch nur unter strenger behördlicher Kontrolle.
In Tschechien, wo nur eine kleine Population von Braunbären im Beskiden-Gebirge lebt, sind ähnliche Schutzmaßnahmen notwendig, obwohl die Tiere sich bisher friedlich verhalten haben. Im benachbarten Böhmerwald, nahe der bayerischen Grenze, sind Braunbären seit dem 19. Jahrhundert ausgestorben.
Es bleibt abzuwarten, wie Bayern mit möglichen Risiken durch die zunehmende Nähe von Braunbären umgehen wird und ob die Forderung der Landrätin nach einer bewaffneten Einheit zur Abwehr von Bären auf breite Zustimmung stoßen wird.
– NAG