Die literarischen Ferienempfehlungen von Harald Kirchner: Eine Zeitreise nach Wien, ein niederländischer Krimi und ein neues Werk von John Irving

Buchtipps: Was liest der Buchhändler selber in den Ferien?
Harald Kirchner, Mitarbeiter der Buchhandlung Ludwig Wilde in Kreuzberg, ist ein wahrer Bücherfanatiker. Er reist mit einem hochgeschätzten Autor und möchte sicherstellen, dass seine Stammkunden gut auf seinen Urlaub vorbereitet sind. Aber was empfiehlt er für die Pause und was liest er selber in den Ferien?
Kirchner empfiehlt jedem, der es noch nicht gelesen hat, das Buch „Café ohne Namen“ von Robert Seethaler. Das Werk entführt den Leser auf eine Zeitreise ins Wien der 60er-Jahre und besticht durch eine klare und prägnante Sprache, die es schafft, ein detailgetreues Bild zu zeichnen. Die Charaktere, die in das Café kommen, werden lebendig und ihre Komödien und Tragödien spielen sich innerhalb eines klar definierten Zeitraums in engem Raum ab. Kirchner hatte das Glück, noch eine Karte für Seethalers Radio-eins-Lesung im Großen Sendesaal zu ergattern. Er fand es besonders sympathisch, wie der Autor über seine Romanfiguren sprach und betont, dass er so schreibt, wie es seine Figuren verlangten.
Ein weiteres Buch, das Kirchner empfiehlt, ist „Der Taucher“ von Mathijs Deen, einem niederländischen Autor. Der Roman ist der zweite Teil einer Reihe, die beim Mare-Verlag erschienen ist. Bereits der erste Teil „Der Holländer“ hat Kirchner überzeugt. Die Geschichte dreht sich um Kommissar Liewe Cupido, dessen Familie sowohl deutsch als auch niederländisch ist. Cupido ermittelt langsam und sehr überlegt, was dem Leser solide und elegant erzählte Krimi-Unterhaltung bietet.
Für seinen eigenen Urlaub nimmt Kirchner John Irvings Buch „Der letzte Sessellift“ mit. Er hatte das Buch vor einiger Zeit begonnen und war froh, dass der Autor ein weiteres großes Werk veröffentlicht hatte. Kirchner beschreibt den Roman als eine schöne Weiterentwicklung von Irvings früherem Werk „Hotel New Hampshire“, das vor über vierzig Jahren erschien. Er selbst entdeckt bei der Lektüre gewisse Themen, auf die er aus den anderen Büchern des Autors wartet. Obwohl das Buch wieder in New Hampshire spielt, hat Kirchner noch keine Bären oder Motorräder entdeckt. Dennoch taucht er gerne in den Mikrokosmos ein, der von skurrilen Figuren bevölkert ist und fiebert mit ihnen mit. Er freut sich bereits auf die nächsten 500 Seiten.
Somit sind dies die Bücher, die Harald Kirchner seinen Kunden für die Ferien empfiehlt sowie das Buch, das er selber mit in den Urlaub nimmt. So sind Leser, ob Stammkunden oder Buchhändler, bestens auf die freie Zeit vorbereitet, in der sie in spannende und fesselnde Geschichten eintauchen können.
Details | |
---|---|
Quellen |