HIV-Infektionen bei schwulen Männern rückläufig, Anstieg bei Drogenkonsumenten deutet auf Ressourcenmangel in der Prävention hin - Neue Zahlen vor der Welt-Aids-Konferenz

Erfahren Sie die neuesten Zahlen zu HIV-Neuinfektionen in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Prävention. Analysiert werden unter anderem der rückläufige Trend bei schwulen Männern, der besorgniserregende Anstieg bei Drogen konsumierenden Menschen und die Maßnahmen zur Stärkung der Drogenhilfe und HIV-Prophylaxe. Erfahren Sie auch, welche Herausforderungen in der HIV-Behandlung und im Testangebot bestehen. Informieren Sie sich jetzt!
Erfahren Sie die neuesten Zahlen zu HIV-Neuinfektionen in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Prävention. Analysiert werden unter anderem der rückläufige Trend bei schwulen Männern, der besorgniserregende Anstieg bei Drogen konsumierenden Menschen und die Maßnahmen zur Stärkung der Drogenhilfe und HIV-Prophylaxe. Erfahren Sie auch, welche Herausforderungen in der HIV-Behandlung und im Testangebot bestehen. Informieren Sie sich jetzt! (Symbolbild/NAG)

Ein Erfolg und Herausforderungen in der deutschen HIV-Prävention

Die HIV-Neuinfektionen in Deutschland haben im Jahr 2023 das Niveau vor der Covid-19-Pandemie erreicht. Das geht aus dem aktuellen Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Besonders erfreulich ist der rückläufige Trend bei schwulen Männern, während bei Menschen, die intravenös Drogen konsumieren, ein Anstieg zu verzeichnen ist. Zudem gibt es Anzeichen für eine leichte Steigerung bei heterosexuellen Übertragungen. Diese Zahlen werfen ein Licht auf die Stärken und Schwächen der deutschen HIV-Prävention und zeigen Handlungsbedarf auf.

Ein besorgniserregender Aspekt ist der kontinuierliche Anstieg der HIV-Infektionen bei intravenös Drogen konsumierenden Menschen seit 2010. Dies deutet auf einen Ressourcenmangel in der Prävention hin. Die Vergabe steriler Spritzen und Konsumutensilien hat sich als wirksame Methode erwiesen, ist aber aufgrund finanzieller Engpässe in vielen Drogenhilfeeinrichtungen nicht ausreichend gewährleistet. Die Kommunen müssen dringend mehr Geld für die Drogenhilfe bereitstellen und die Versorgungsstruktur verbessern.

Ein weiterer Schwerpunkt sollte auf der Ausweitung der medikamentösen HIV-Prophylaxe PrEP liegen. Obwohl sie bei schwulen Männern bereits erfolgreich eingesetzt wird, wissen andere Bevölkerungsgruppen oft noch zu wenig darüber. Es ist daher wichtig, das Wissen über PrEP zu fördern und die Versorgungsstruktur zu stärken. Mehr Ärzte sollten PrEP verordnen können, um lange Fahrwege und Wartezeiten zu vermeiden.

Ein dringender Handlungsbedarf besteht auch bei der Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung oder Aufenthaltspapiere. Ihnen wird oft der Zugang zur HIV-Therapie verwehrt, was zu vermeidbaren Aids-Erkrankungen und weiteren HIV-Infektionen führt. Die Bundesregierung muss ihre Versprechen bezüglich der Lösung dieser Problematik endlich einhalten, denn alle Menschen in Deutschland sollten Zugang zur HIV-Behandlung erhalten.

Zur Verbesserung der Früherkennung sollten die Testangebote weiter ausgebaut werden. Insbesondere spezifische Testangebote, die auf die Bedürfnisse bestimmter Communitys zugeschnitten sind, haben sich als erfolgreich erwiesen. Es wäre sinnvoll, dieses Modell auch auf andere Gruppen zu übertragen. Zudem sollten die Testangebote für Menschen, die intravenös Drogen konsumieren, dringend verbessert werden, da hier immer noch zu viele Spätdiagnosen gestellt werden.

Insgesamt zeigen die neuen HIV-Zahlen sowohl Erfolge als auch Herausforderungen in der deutschen HIV-Prävention auf. Um die Erfolge zu verstärken und die Lücken zu schließen, sollten alle Akteure – Bund, Länder, Kommunen und Gesundheitseinrichtungen – eng zusammenarbeiten. Nur so kann ein weiterer Rückgang der HIV-Neuinfektionen erreicht werden.

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