Mietpreise in Berlin weiter gestiegen: Im Juli 2022 durchschnittliche Kaltmiete von 11,74 Euro pro Quadratmeter im Bestand
Die Mieten in Berlin steigen weiter an, wie aus einer Untersuchung des Immobilienportals Immowelt hervorgeht. Im Juli 2023 beträgt die durchschnittliche Kaltmiete für Bestandswohnungen 11,74 Euro pro Quadratmeter. Das sind 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Berlin ist eine von 69 deutschen Städten, in denen die Mieten im letzten Jahr gestiegen sind. Insgesamt wurden 80 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern untersucht.
Laut Immowelt sind die Aussichten auf eine zukünftige Senkung der Mieten gering. Der große Zustrom nach Deutschland und der Mangel an Wohnungsbau belasten den ohnehin angespannten Mietmarkt zusätzlich. Insbesondere die niedrigen Baufertigstellungen sind alarmierend. Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch fordert die Bundesregierung auf, sich verstärkt auf dieses Problem zu konzentrieren. Andernfalls werde das Wohnen in den Städten für viele Menschen unbezahlbar.
Besonders prekär ist die Situation in München, der teuersten Stadt Deutschlands. Die durchschnittlichen Angebotsmieten sind innerhalb eines Jahres um 5,2 Prozent gestiegen. Statt 16,68 Euro müssen Mieter nun 17,55 Euro pro Quadratmeter im Bestand zahlen. In Hamburg und Berlin sind die Mieten innerhalb des letzten Jahres um jeweils 3,9 Prozent gestiegen. In Hamburg werden derzeit durchschnittliche Preise von 11,27 Euro pro Quadratmeter aufgerufen.
Auch in anderen deutschen Großstädten wie Stuttgart, Frankfurt am Main und Köln sind die Quadratmetermieten für Bestandswohnungen hoch. In Dresden werden beispielsweise 7,88 Euro pro Quadratmeter verlangt, was einem Anstieg von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Im Gegensatz dazu sind viele Städte in Ostdeutschland immer noch vergleichsweise günstig. Doch aufgrund des zunehmenden wirtschaftlichen Aufschwungs in der Region könnten die Mieten bald steigen. Im Osten siedeln sich immer mehr große Unternehmen an, was zu einer steigenden Attraktivität der Großstädte führt. Die Fachkräfte, die aufgrund der zukunftsträchtigen Jobs in den Osten ziehen, treffen dort auf günstige Mieten, die allmählich ansteigen.
Die günstigsten Mietwohnungen werden derzeit in Chemnitz angeboten, wo der Quadratmeterpreis im Durchschnitt 5,46 Euro beträgt. Der Preis ist aufgrund der hohen Leerstandsquote nur um 1,5 Prozent gestiegen, aber auch in Chemnitz besteht laut Immowelt das Potenzial für steigende Mieten.
Es gibt jedoch auch einige Großstädte, in denen die Mieten sinken. Insgesamt elf Städte verzeichnen einen Rückgang der Angebotsmieten. In drei hochpreisigen Studentenstädten fällt der Rückgang stärker aus. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass viele Studenten die steigenden Lebenshaltungskosten nicht mehr bewältigen können. Die größte Preissenkung wurde in Freiburg mit 6,1 Prozent verzeichnet.
Insgesamt bleibt der Mietmarkt in Deutschland also weiterhin angespannt, insbesondere in Städten wie Berlin und München. In Ostdeutschland könnten die Mieten in Zukunft ebenfalls steigen, da sich dort immer mehr Unternehmen ansiedeln und die Wirtschaft an Fahrt gewinnt.
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