Prozesswoche am Berliner Kriminalgericht: Brandstiftung, Einbruch und Vergewaltigung stehen auf der Agenda

In der kommenden Woche finden am Berliner Kriminalgericht wieder zahlreiche Prozesse statt. Hier eine Übersicht über die Verhandlungen:
Am Montag um 9.30 Uhr wird im Saal 739 der Fall von Marcus S. (37) verhandelt. Im Juli 2020 soll er mehrere Feuer in einem Mehrfamilienhaus und einem Nachbarbau in Charlottenburg gelegt haben. Dabei wurden zwei Mieter verletzt. Marcus S. ist wegen schwerer Brandstiftung angeklagt.
Ebenfalls um 9.30 Uhr, aber im Saal 220, geht es um den Fall von Gihad M. (42). Der Vorwurf lautet, dass er zwischen September 2022 und Februar 2023 sieben Mal in Wohnungen in seiner Nachbarschaft in Wedding eingebrochen ist. Dabei schlug er Fenster und Balkontüren mit einem Stein ein. In zwei Fällen wurde er von den Mietern überrascht, in fünf Fällen stahl er Schmuck und andere Wertgegenstände.
Am Dienstag um 9.30 Uhr beginnt im Saal B12 der Prozess gegen vier Männer im Alter von 19 bis 22 Jahren. Sie sollen einen Mann entführt haben, um 100.000 Euro von ihm zu erpressen. Der Mann wurde mit einer Waffe bedroht, in einem Hotel vergewaltigt und dabei gefilmt. Den Angeklagten wird Menschenraub, Geiselnahme und Vergewaltigung zur Last gelegt.
Am Mittwoch um 9.30 Uhr findet im Saal 500 das Verfahren gegen Arafat Abou-Chaker (46) und seine Brüder statt. Sie sind wegen Freiheitsberaubung und versuchter Erpressung des Rappers Bushido (44) angeklagt. Ein Gutachter wird aussagen, um die Echtheit eines Audio-Mitschnitts zu überprüfen.
Am Donnerstag um 10.30 Uhr wird im Saal 618 das Verfahren gegen Ilkker K. (48) fortgesetzt. Es geht um die Einziehung von mutmaßlich durch Straftaten erworbenen Vermögen. Ilkker K. soll im Auftrag des Rammo-Clans Immobilien gekauft haben.
Am Freitag um 9 Uhr beginnt im Saal 105 der vierte Anlauf eines Schnellverfahrens gegen Almut L. (55). Sie soll am 13. April an einem Farbanschlag auf die Berliner FDP-Zentrale beteiligt gewesen sein. Die Anklage lautet auf Sachbeschädigung.
Um 12.30 Uhr findet im selben Saal der fünfte Anlauf eines Schnellverfahrens statt. Dieses Mal gegen Judith B. (43) von der „Letzten Generation“. Im April sollen Mitglieder dieser Gruppierung Filialen mehrerer Luxus-Marken am Kurfürstendamm attackiert haben. Judith B. wird beschuldigt, Schaufenster, Fassaden und Eingänge mit Farbe besprüht zu haben. Hier lautet die Anklage ebenfalls auf Sachbeschädigung.
Das Berliner Kriminalgericht wird in der kommenden Woche also wieder von verschiedenen spektakulären Prozessen geprägt sein. Es bleibt abzuwarten, welche Urteile gefällt werden und wie die Angeklagten sich vor Gericht verteidigen werden.
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