CDU schlägt Sieben-Punkte-Plan für Winzer in Rheinland-Pfalz vor

Der Weinbau in Rheinland-Pfalz steckt in schweren Krisen. Sinkende Weinkonsumzahlen, steigende Produktionskosten und ein Überangebot auf dem Weltmarkt setzen den Winzern massiv zu. In Anbetracht dieser Herausforderungen hat die rheinland-pfälzische CDU nun ein Sieben-Punkte-Sofortprogramm vorgestellt, das die bevorstehenden Risiken für die Winzer abwenden soll. Die Einschätzung ist klar: Es könnte zu einem massiven Rückgang von Winzerbetrieben kommen, wenn nicht bald Maßnahmen ergriffen werden.
Wie die CDU betont, ist Rheinland-Pfalz mit seinen mehr als 6.500 Weinbaubetrieben und sechs Anbaugebieten besonders betroffen von dieser Negativentwicklung. Fraktionschef Gordon Schnieder hat die Sorge geäußert, dass die kulturelle Vielfalt, die die Steillagenweinberge prägt, ernsthaft bedroht ist. Im Mittelpunkt des Programms stehen Maßnahmen, die den Winzern helfen sollen, ihre Betriebe in der aktuellen Lage zu stabilisieren.
Einführung der Rotationsbrache
Ein zentraler Punkt im Vorschlag der CDU ist die Einführung einer „Rotationsbrache“. Winzer könnten einen Teil ihrer Rebflächen roden und diese Flächen für andere, umweltfreundliche Maßnahmen nutzen. Der Vorschlag sieht eine Prämie von 3.500 Euro pro Hektar und Jahr vor, sodass die Winzer finanziell entlastet werden. Ein besonderes Anliegen ist es, dass die Pflanzrechte dabei erhalten bleiben, um den Winzern die Möglichkeit zu geben, in Zukunft wieder Wein anzubauen.
Darüber hinaus fordert die CDU eine Erhöhung der Zuschüsse für die aufwendigen Steillagen, die besondere Pflege und Investitionen erfordern. Schnieder hebt hervor, dass die Erhaltung und Pflege dieser Kulturlandschaften auch im Interesse der Allgemeinheit sind, da bereits spürbare negative Auswirkungen durch stillgelegte Weinberge erkennbar sind.
Kredite und Unterstützung für Winzer
Ein weiteres Element des Programms ist ein Vorschlag an die Investitions- und Strukturbank (ISB), um zinsfreie Darlehen für Weinbaubetriebe zur Verfügung zu stellen. Der Zugang zu diesen Mitteln soll unbürokratisch gestaltet werden, um Winzern in der gegenwärtigen strukturellen Krise schnell zu helfen.
Um die Situation langfristig zu verbessern, bezeichnet die CDU einen Weinbau-Gipfel als dringend notwendig. An diesem sollen alle relevanten Akteure des Weinmarktes teilnehmen, um sowohl kurzfristige als auch mittelfristige Lösungen zu erarbeiten. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen und europäischen Weinmarktes steht auf dem Spiel, und es bedarf eines koordinierten Vorgehens, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern.
Steigende Produktionskosten und Marktbedingungen
Insbesondere die Preise für Fasswein decken oft nicht mehr die Produktionskosten, was viele Winzer in eine existenzielle Krise führt. Schnieder äußert die Besorgnis, dass einige Winzer vor der Herausforderung stehen, ihre Keller zu leeren, während die neuen Jahrgänge bereits anstehen. Diese finanzielle Belastung wird durch verschiedene Maßnahmen der Landesregierung, die bereits eine Reihe von Förderprogrammen angeboten hat, nicht hinreichend ausgeglichen.
Dazu zählen unter anderem Programme zur Absatzförderung der Weine außerhalb Europas sowie verschiedene Unterstützungsangebote für Betriebsberatungen und Investitionen. Doch für viele Winzer bleibt unklar, ob diese Maßnahmen ausreichend sind, um ihr Überleben in der aktuellen Marktsituation zu sichern.
Insgesamt zeigt das Sieben-Punkte-Programm der CDU, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Herausforderungen des Weinbaus in Rheinland-Pfalz sind vielfältig, und die politischen Akteure sind gefordert, angemessene Lösungen zu finden, um eine der traditionsreichsten Branchen der Region zu unterstützen. Weitere Informationen über die Komplexität der aktuellen Situation finden sich in einem ausführlichen Bericht bei www.n-tv.de.