Diebstahlsorgen: Reformhaus in Berlin kämpft gegen wachsende Kriminalität

Die Reformhauskette "Demski" in Berlin-Charlottenburg kämpft gegen steigende Ladendiebstähle, was existenzbedrohend wird.
Die Reformhauskette "Demski" in Berlin-Charlottenburg kämpft gegen steigende Ladendiebstähle, was existenzbedrohend wird. (Symbolbild/NAG Archiv)

In Berlin-Charlottenburg erlebt das Ehepaar Carolin und Marc-Andreas Demski in ihrem Reformhaus „Demski“ einen regelrechten Sturm an Ladendiebstählen. Trotz einer stabilen Stammkundschaft und wohlriechenden Waren, wie Gesichtscremes und frischen Säften, müssen sie drastische Maßnahmen ergreifen: Olivenöl und teure Nahrungsergänzungsmittel werden hinter Glastüren aufbewahrt, um die Diebe fernzuhalten. „Pro Woche verlieren wir etwa 10.000 Euro durch Diebstahl“, berichtet Marc-Andreas Demski, was für sie existenzbedrohend geworden ist. Ein Anstieg der Diebstähle ist in den letzten zwei Jahren zu beobachten, mit alarmierenden 40.000 registrierten Fällen in Berlin alleine im Jahr 2023, was die Polizeidaten belegen, zusammen mit einem bundesweiten Anstieg von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie rbb24 berichtet.

Steigende Kosten und neue Maßnahmen

Die Zahlen sind so hoch, dass der Einzelhandel im Jahr 2023 über 1,55 Milliarden Euro für Diebstahlpräventionsmaßnahmen ausgegeben hat, was letztlich auf die Preise der ehrlichen Kunden umgelegt wird, wie Deutschlandfunk berichtet. Während sich die Polizei über die steigende Zahl der professionellen Diebesbanden sorgt, wie sie in den letzten Jahren zu verzeichnen sind, möchte das Demski-Team trotz schlafloser Nächte nicht aufgeben. Knapp 5.000 mehr Diebstähle als noch im Jahr 2022 sind ein klares Zeichen, dass der Druck auf Einzelhändler steigt.

Die Ladendiebe sind nicht nur Gelegenheitskriminelle; auch Stammkunden klauen, und organisierte Banden machen gezielt Jagd auf hochwertige Produkte. In einem erschreckenden Vorfall wurde ein Mitarbeiter von Carolin Demski nach einem Diebstahl sogar körperlich attackiert. Die demografische Diversität unter den Tätern ist auffällig; neben professionellen Banden stehlen zunehmend auch jüngere und ältere Menschen. Die Geschäfte müssen sich anpassen: Während Kameras notwendig sind, um Diebe zu fangen, ziehen immer mehr Ladenbesitzer Ideen in Betracht, um die Diebstahlrate zu senken, wie der Vorschlag eines Antiquitätenhändlers, Eintrittsgelder zu erheben.

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