Fotograf Angelo Crull: Marzahner Geschichten in Bildern
In einem Fotoprojekt in Marzahn setzt Fotograf Angelo Crull seine Mission fort, die Geschichten und Verletzlichkeit der Berliner zu enthüllen. Seine Schwarz-Weiß-Aufnahmen bieten einen eindringlichen Blick auf die Anonymität, die das urbane Leben oft prägt. Ein Beispiel ist Karin, deren Porträts tiefen Schmerz zeigen, während sie mutig und offen von ihrem Leben spricht.
Karin berichtet von ihrem Leiden unter extremem Übergewicht und psychischer Gewalt ihrer Tochter. Trotz jahrelanger Qualen und Einsamkeit fand sie schließlich den Weg zu innerer Stärke und Selbstakzeptanz. Ihre Transformation vom grauen Schmetterling zum heutigen selbstbestimmten Leben ist durch das Projekt von Crull dokumentiert und reflektiert.
Der Fotograf selbst, Angelo Crull, trägt unsichtbare Narben aus seiner Vergangenheit. Aufgrund einer geistigen Beeinträchtigung durch Sauerstoffmangel bei seiner Geburt hat er mit Selbstzweifeln und langsamerem Lernprozess zu kämpfen. Die Fotografie dient ihm als Ausdruck und Anker, durch den er anderen Menschen mit Verletzlichkeit auf Augenhöhe begegnen kann.
Crull legt Wert darauf, dass seine Arbeit die Einheit in der Verletzlichkeit und Menschlichkeit aller widerspiegelt. Unabhängig von äußeren Unterschieden oder Glaubensrichtungen will er Protagonisten ermutigen, ihre wahre Natur zu zeigen. Offenheit und Verletzlichkeit schaffen Vertrauen und können eine heilende Wirkung haben.
Interessierte können sich an Crull wenden, um Teil seines Projekts zu werden und durch eine Spende an die Aktion Mensch an eindrucksvollen Porträts und ihrer persönlichen Geschichte teilzuhaben. Die Möglichkeit einer Ausstellung ist ebenfalls im Gespräch, nachdem sich im vergangenen Jahr bereits viele Besucher für die Geschichten hinter den Fotografien von Crull interessierten.
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