Hitzegefahr in deutschen Städten: Umwelthilfe fordert mehr Grünflächen
Die Warnungen der Deutschen Umwelthilfe hinsichtlich der unzureichenden Hitzevorbereitung vieler deutscher Städte werfen ein wichtiges Licht auf die Notwendigkeit, städtisches Grün und Klimaanpassungsstrategien zu fördern.
Hitzeprüfung und ihre Ergebnisse
Laut der aktuellen Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde, schneiden Städte wie Ludwigshafen am Rhein, Heilbronn und Regensburg am schlechtesten ab, wenn es um die Hitzeantwortfähigkeit geht. Insgesamt wurden 190 deutsche Großstädte untersucht, und das Ergebnis zeigt alarmierende Defizite in Bezug auf städtisches Grün und Flächenversiegelung.
Die Verbindung zwischen Versiegelung und Hitzetagen verstehen
Ein zentraler Aspekt der Studie ist der hohe Anteil an versiegelten Flächen. Dabei handelt es sich um Flächen, die nicht mehr durch Erde oder Pflanzen durchlässig sind, wie etwa Straßen oder Gebäude. Städte, die eine Versiegelung von über 50 Prozent aufweisen, erhielten die rote Ampel in der Bewertung. Beispielsweise zeigt die Stadt Regensburg eine hohe Versiegelung und gleichzeitig eine auffällig große Anzahl an Hitzetagen. In den letzten drei Jahrzehnten gab es dort jährlich im Schnitt 16,3 Hitzetage, während der Bundesdurchschnitt knapp 10 beträgt.
Gesundheitsgefahren von Hitzetagen
Die gesundheitlichen Risiken an Tagen mit extremen Temperaturen sind erheblich. Das Robert Koch-Institut hat im vergangenen Jahr rund 3.100 hitzebedingte Todesfälle registriert, mit der Tendenz, dass vor allem Menschen mit Vorerkrankungen stark betroffen sind. Hohe Temperaturen können zudem zu Schlafstörungen, Erschöpfung und Stress führen, die die Lebensqualität und allgemeine Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen.
Die Rolle städtischen Grüns
Ein bewusster Umgang mit Grünflächen kann helfen, die Hitze in Städten zu mildern. Städte mit mehr Bäumen und Sträuchern können die Absorption von CO₂ erhöhen und spenden gleichzeitig Schatten, was die gefühlte Temperatur senkt. Ein besorgniserregender Trend in der Urbanisierung führt jedoch dazu, dass viele Städte zunehmend „betoniert“ werden, was die Lebensqualität der Bewohner negativ beeinflusst.
Schlussfolgerung und politische Forderungen
Die DUH fordert die Politik auf, ihre Strategien zur Flächenversiegelung zu überdenken. Ein rechtlich verbindliches Ziel zur Beendigung der Flächenversiegelung in Deutschland bis zum Jahr 2035 wird gefordert, während die derzeitige Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung eine solche Maßnahme erst für 2050 plant. Für eine klimafreundlichere und lebenswertere Stadtgestaltung ist es dringend erforderlich, dass die Maßnahmen zur Förderung von Grünflächen und zur Reduzierung von Versiegelung Priorität erhalten.
– NAG