Mieter müssen zahlen: Gehälter der Wohnungsexecutives explodieren!

Mieter in Berlin müssen ab Januar 2024 mit höheren Mieten rechnen, während Vorstandsgehälter der Wohnungsunternehmen steigen.
Mieter in Berlin müssen ab Januar 2024 mit höheren Mieten rechnen, während Vorstandsgehälter der Wohnungsunternehmen steigen. (Symbolbild/NAG)

Im kommenden Januar müssen viele Mieter landeseigener Wohnungen in Berlin mit einem Anstieg ihrer Mietkosten rechnen. Berichten der Berliner Zeitung zufolge steigen die Mieten für rund 90.000 Wohnungen um bis zu 45 Euro pro Monat. Diese Preiserhöhung fällt zeitgleich mit erheblichen Gehaltserhöhungen für die Führungskräfte der Berliner Wohnungsunternehmen ins Gewicht. Die Geschäftsführer der Degewo, Sandra Wehrmann und Christoph Beck, verdienten 2023 insgesamt rund 665.000 Euro, was einem Anstieg von 65.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch andere Unternehmen wie Gewobag und Gesobau weisen ähnlich hohe Vorstandsbezüge aus.

Die Kritiker dieser Gehaltssteigerungen äußern sich empört: Katrin Schmidberger von den Grünen bezeichnet die Gehaltszuwächse als „schwer vermittelbar“ angesichts der steigenden Mieten, während Niklas Schenker von den Linken die Situation als „Frechheit“ bezeichnet. Laut Schenker sollten die Gehälter sich an den sozialen Vorgaben orientieren, nicht an Gewinnmargen. Diese Gehaltsdiskussion wird vor dem Hintergrund erhöhten Drucks der Mieter geführt, die bereits 25,2 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten aufbringen müssen, wie die Zahlen der BSW-Gruppe zeigen. Für 2023 stellte dieses Einkommen einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar, ein alarmierender Trend, der Sahra Wagenknecht von der BSW als „Verarmungsprogramm“ bezeichnet.

Wagenknecht fordert Maßnahmen wie einen bundesweiten Mietendeckel und eine stärkere Regulierung des Wohnungsmarktes, um den Bürgern eine bezahlbare Wohnung zu sichern. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern, wie Frankreich und Österreich, ist der Anteil des Einkommens, den Deutsche für ihre Mieten aufbringen müssen, bereits höher. Diese Situation wirft ernsthafte Fragen zur Mietpolitik in Deutschland auf, während die Mieter auf eine Entlastung von den wachsenden Kosten hoffen.

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