Rechtsmediziner Michael Tsokos im Interview: Über Rechtsmedizin, Politik und mysteriöse Todesfälle
Der renommierte Rechtsmediziner Michael Tsokos sprach kürzlich in einem Interview über seine Zeit an der Charité und seinen Rückblick auf seine berufliche Laufbahn. Tsokos betonte, dass Rechtsmedizin und Pathologie zwei unterschiedliche Fachrichtungen sind. Er beschrieb, wie er bereits im Alter von elf Jahren seinen ersten Toten sah und wie dieser Vorfall seinen Weg in die Rechtsmedizin beeinflusste.
Tsokos erklärte, dass er sich bewusst für die Rechtsmedizin entschied, um durch sein Wissen und Forschung Menschen zu helfen. Er reflektierte auch über die Herausforderungen im Medizinstudium und merkte an, dass die Zugangsvoraussetzungen oft zu restriktiv seien, wodurch potenziell fähige Mediziner ausgeschlossen würden.
Des Weiteren sprach Tsokos über seinen Abschied von der Charité Ende 2023, wo er die politische Ausrichtung der Institution kritisierte. Er betonte die Bedeutung einer sachlichen Ausbildung in der Rechtsmedizin und zeigte auf, wie die Freiheit von politischen Einflüssen für unabhängige medizinische Praxis unerlässlich sei.
Zusätzlich sprach er über die Notwendigkeit einer fundierten Leichenschau durch entsprechend geschultes Personal, da viele Tötungsdelikte in Deutschland nicht erkannt werden. Tsokos zeigte auch Interesse an alten Ermittlungsakten prominenter Fälle wie dem Tod von Whitney Houston und Kurt Cobain, wo er alternative Todesursachen ins Spiel brachte.
Tsokos legte in dem Interview auch dar, wie er die Rechtsmedizin aus ihrem Schattendasein holen will, um einen besseren Einblick in eine oft tabuisierte Branche zu geben. Er sprach über seine Bemühungen, die Bedeutung der Rechtsmedizin hervorzuheben und die Öffentlichkeit über ihre Arbeit zu informieren. Darüber hinaus skizzierte er seine Zukunftspläne, darunter die Fortsetzung seiner Buchreihe mit einer weiblichen Hauptfigur als Ermittlerin in der Berliner Rechtsmedizin.
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