Siegmund Loewe: Neue Stele erinnert an den Rundfunkpionier in Lankwitz!

Am Mittwoch, dem 25. September um 11 Uhr, wird am Wiesenweg 10 in Berlin-Lankwitz eine Informationsstele eingeweiht, die an das Lebenswerk des Rundfunkpioniers Siegmund Loewe erinnert. Diese Veranstaltung markiert nicht nur die Ehrung eines bedeutenden Innovators der Rundfunktechnik, sondern ermöglicht auch einen Blick zurück auf die beeindruckende Geschichte des Unternehmens Loewe. Die Stele wurde nach einem Entwurf von Karin Rosenberg gefertigt, und es werden bedeutende Persönlichkeiten sprechen, darunter Cerstin Richter-Kotowski, die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, sowie Christian Alber von der Loewe Technology GmbH.

Siegmund Loewe wurde am 6. November 1885 in Berlin geboren und gilt als wichtiger Akteur in der Entwicklung des Rundfunks in Deutschland. Er studierte an der Technischen Hochschule und promovierte später an der Universität Jena im Bereich Hochfrequenztechnik. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete er sein eigenes Entwicklungslabor. Ab 1920 arbeitete Loewe unermüdlich daran, den Rundfunk in Deutschland voranzubringen.

Die Errungenschaften des Siegmund Loewe

Ab dem 29. Oktober 1923, als in Berlin der Rundfunkbetrieb aufgenommen wurde, war Loewe bereits aktiv. Er und sein Bruder David Ludwig Loewe gründeten die Radiofrequenz GmbH, um Radios und deren Teile zu produzieren. In diesem Jahr war Siegmund Loewe auch an der Gründung des Deutschen Radio-Clubs und des Verbands der Funk-Industrie beteiligt, der für die Organisation der Funkausstellungen ab 1924 in Berlin verantwortlich war.

Siegmund Loewe war nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern auch ein Förderer junger Talente. Er arbeitete eng mit Manfred von Ardenne zusammen, um die sogenannte Loewe-Dreifachröhre zu entwickeln, die als Vorläufer des integrierten Schaltkreises in der Mikroelektronik gilt und sich am Markt als großer Erfolg erwies. Diese Erfindungen führten dazu, dass Loewe und Ardenne sich auch dem Fernsehen zuwandten. Ihre Vorführung des elektronischen Fernsehens auf der Funkausstellung 1931 sorgte weltweit für Aufmerksamkeit und ebnete den Weg für das elektronische Fernsehen.

Allerdings hatte die politische Lage ab 1933 dramatische Auswirkungen auf die Brüder Loewe. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung wurde ihre Situation zunehmend prekär. David Ludwig Loewe musste noch im selben Jahr aus dem Vorstand des Unternehmens zurücktreten und emigrierte mit seiner Familie über die Schweiz nach England, wo er 1936 verstarb. Im Jahr 1938 wurde das Unternehmen von Bosch aus seiner eigenen Fernseh AG gedrängt, und Siegmund erhielt die Nachricht, ebenfalls aus dem Vorstand abberufen worden zu sein. Daraufhin kam es zur Enteignung seines Unternehmens durch das Reichsluftfahrtministerium.

Siegmund Loewe emigrierte schließlich in die USA, wo sich seine Familie bereits niedergelassen hatte. 1949 erhielt er das Unternehmen zurück, das inzwischen seinen Sitz in West-Berlin hatte. Er kehrte allerdings nur zurück, um sporadisch in Deutschland anwesend zu sein, während das Unternehmen in Westdeutschland florierte und sich als eine der erfolgreichsten Marken der Rundfunk- und Fernsehtechnologie etablierte. Die Errichtung der Erinnerungsstele stellt daher nicht nur eine Hommage an Siegmund Loewe dar, sondern würdigt auch seine bedeutenden Beiträge zur Mediengeschichte.

Für weitere Informationen zu den Ereignissen rund um die Einweihung der Informationsstele und die Geschichte von Siegmund Loewe können interessierte Leser auf www.berlin.de klicken.