Uni in Berlin-Dahlem im Zwiespalt: Containerdorf oder Neubau?
Das Grundstück an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem soll künftig als Ort für ein Containerdorf zur Unterbringung von 260 Flüchtlingen dienen, so die Pläne des Senats. Dies stößt jedoch auf Widerstand, insbesondere seitens der Freien Universität, die auf dem Gelände eigentlich ein Gebäude für Lehre und Forschung errichten möchte. Bereits im Winter 2014 und 2015 hatte die Universität bei Bedarf unbürokratisch Unterstützung für geflüchtete Menschen angeboten. Trotz ihres grundsätzlichen Engagements wies die Universität darauf hin, dass sie das betreffende Grundstück ab 2023 dringend für eigene Bauprojekte benötigt.
Die Freie Universität fühlt sich von den Plänen des Senats überrumpelt, da der Präsident erst aus der Zeitung von den Vorhaben erfuhr. Zudem machte die Uni darauf aufmerksam, dass in unmittelbarer Nähe alternative leerstehende Gebäude zur Verfügung stünden, die bereits bis 2017 als Flüchtlingsunterkünfte genutzt wurden. Trotz des Sanierungsbedarfs und umfangreicher Bauplanungen der Universität wären diese Gebäude geeignet für die temporäre Unterbringung von Flüchtlingen.
Der Sonderbeauftragte für Flüchtlingsfragen des Senats, Broemme, betont die Dringlichkeit der Flüchtlingsunterbringung und erkennt das Bedürfnis nach zusätzlichen Wohnraum für Flüchtlinge. Ende März wurden vom Senat 16 weitere Containerdörfer beschlossen, da der vorhandene Bedarf an Unterkünften nicht ausreichend gedeckt ist. Trotz Widerstand in verschiedenen Stadtteilen, darunter auch in vornehmen Gegenden wie Steglitz-Zehlendorf, gibt es Bestrebungen, weitere Unterkünfte zu errichten, um die Situation der Flüchtlinge zu verbessern und die überfüllten Notunterkünfte zu entlasten.
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