Uni-Kiez brodelt: Containerdorf statt Lehrgebäude?

Das Grundstück an der Thielallee 63 in Berlin-Dahlem soll bald als Containerdorf für 260 Flüchtlinge genutzt werden, was Widerstand an der Freien Universität (FU) hervorruft. Die Uni plant jedoch den Bau eines Gebäudes für Lehre und Forschung auf diesem Gelände. Die FU-Kanzlerin, Andrea Güttner, hat sich gegen die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Areal ausgesprochen. Präsident Günter Ziegler zeigt sich enttäuscht über die mangelnde Kommunikation seitens des Senats bezüglich dieser Pläne.

Berlins Flüchtlingskoordinator, Albrecht Broemme, prüft derzeit städtische Freiflächen für potenzielle Flüchtlingsunterkünfte. Er betont, dass eine vorübergehende Nutzung des Grundstücks für Flüchtlinge möglich sei, solange es brachliegt. Die Uni-Kanzlerin wird gebeten, einen Zeitrahmen für den Bau des geplanten Gebäudes anzugeben. Die Umsetzung des Containerdorfes steht jedoch noch aus, da Naturschutzbedenken geprüft werden müssen.

Der Senat beschloss Ende März die Einrichtung von 16 weiteren Containerdörfern in Berlin, um dem akuten Wohnungsbedarf für Flüchtlinge entgegenzuwirken. Diese Standorte sind größtenteils im Ostteil der Stadt geplant. Bezirke wie Lichtenberg, Pankow und Treptow-Köpenick erhalten mehrere Containerdörfer, während andere wie Marzahn-Hellersdorf, Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg leer ausgehen.

Der Widerstand gegen die Flüchtlingsunterbringung auf dem Uni-Gelände hat zu Spott im Netz geführt. Einige Nutzer kritisieren die FU für ihre scheinbare Inkonsistenz in Bezug auf ihre weltoffene Haltung. Dieser Fall verdeutlicht die Komplexität beim Ausgleich zwischen Flüchtlingsunterbringung und anderen Nutzungszwecken in städtischen Gebieten.

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