500 neue Jobs für Bauprofis! Dresden braucht dringend Verstärkung!

Dresden, Deutschland - In Dresden wächst die Nachfrage nach qualifiziertem Personal, trotz eines Anstiegs der Arbeitslosigkeit. Torsten Frenzel, Ingenieur und Geschäftsführer der Baufirma Projektbau Frenzel, sucht dringend Maurer, Betonbauer und Auszubildende. Sein Unternehmen nutzt sogar einen Bauzaun für eine auffällige Stellenanzeige mit dem Slogan: „Bau dir deine Zukunft in unserem Unternehmen“. Trotz der gestiegenen Arbeitslosigkeit bleibt der Bedarf an Fachkräften in der Baubranche ungebrochen. Gerlinde Hildebrand, Vorsitzende der Geschäftsführung der Dresdner Agentur für Arbeit, bestätigt den anhaltenden Fachkräftemangel, während Simone Frenzel darauf hinweist, dass es immer weniger junge Bewerber gibt und Ersatz für erfahrene Mitarbeiter, die in den Ruhestand gehen, benötigt wird.

Im März diesen Jahres meldete die Arbeitsagentur in Dresden 4.332 freie Stellen, wobei viele der offenen Positionen in der Baubranche zu finden sind. Über 88.000 Menschen arbeiten in Dresden im Dienstleistungssektor, der damit eine zentrale Rolle im Arbeitsmarkt einnimmt. Im Vergleich dazu sind im produzierenden Gewerbe, ohne den Bau, etwa 38.000 Beschäftigte tätig. „Die Branche ist stark umworben, kreative Werbemethoden sind ein Muss“, bemerkt Frenzel. Unternehmen wie der Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und die Bundeswehr setzen ähnliche Ansätze zur Personalgewinnung ein.

Prognosen und Herausforderungen

Die Arbeitsagentur prognostiziert einen Anstieg der Arbeitsplätze in Dresden um rund 500 auf insgesamt 283.300 in diesem Jahr. Diese positive Aussicht basiert auf einem moderaten Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent und berücksichtigt keine spezifischen Unternehmensexpansionen. Dinge, die für ländliche Regionen nicht zutreffen, wo voraussichtlich Beschäftigungsverluste erwartet werden. In den letzten zwölf Monaten gab es in Dresden einen Zuwachs von 1.608 sozialversicherten Beschäftigten, vor allem unter den unter 25-Jährigen.

Laut dem Fachkräftemonitoring 2024 der Handwerkskammer Dresden bleibt der Bedarf an Fachpersonal hoch. In der Umfrage berichteten 57 % der Befragten von 3.226 offenen Stellen. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich ein leichter Rückgang im Anteil offener Positionen, der 2022 bei 60 % lag. Besonders stark betroffen ist das Baugewerbe, wo die Nachfrage nach Facharbeitern, Gesellen und Technikern am größten ist.

Der Weg zu Lösungen

Ein wesentlicher Grund für die anhaltenden Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen ist der hohe Anteil an unbesetzten Stellen, die bereits länger als sechs Monate vakant sind. Dies betrifft häufig vor allem kleinere Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Altersabgänge stellen die Hauptursache für die Personalrekrutierung dar, ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren zeigt, dass dieser Aspekt immer drängender wird. „Überstunden und die Ablehnung neuer Aufträge aufgrund unbesetzter Stellen betreffen zuerst das Baugewerbe und Handwerk“, so eine Studienautorin.

Zusätzlich berichten 69 % der Unternehmen von fehlenden Bewerbungen als häufigstem Grund für gescheiterte Neueinstellungen, was einen Rückgang gegenüber 2022 darstellt.

Die Handwerkskammer verfolgt kontinuierlich die Fachkräftesituation und empfiehlt Maßnahmen zur Verbesserung der Erwerbsbeteiligung sowie zur beruflichen Bildung und Internationalisierung. Mit 42 % der befragten Unternehmen, die ausländisches Personal beschäftigen, hat sich deren Anteil im Vergleich zu den Vorjahren erhöht. Dennoch bleiben Herausforderungen wie Sprachbarrieren und bürokratische Hürden bestehen, die die Einstellung ausländischer Fachkräfte erschweren.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass trotz eines schwierigen Arbeitsmarktes und ansteigender Arbeitslosigkeit die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in der Region ungebrochen bleibt. Die Dresdner Unternehmen müssen innovative Wege finden, um ihre Personalbedarfe zu decken und gleichzeitig die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu meistern.

Für nähere Informationen zu den aktuellen Zahlen zum Fachkräftebedarf in Deutschland besuchen Sie bitte die Statistik der Bundesagentur für Arbeit.

Darüber hinaus bieten die Handwerkskammer Dresden und die Sächsische Zeitung wertvolle Einblicke in die Situation auf dem Arbeitsmarkt der Region.

Details
Vorfall Stellenabbau
Ursache Fachkräftemangel, Rückgang junger Bewerber
Ort Dresden, Deutschland
Quellen