Alarmierende Rentenlücke: Warum Frauen in Deutschland schlechter dastehen!
Deutschland - In Deutschland ist das Thema Altersvorsorge besonders für Frauen von großer Bedeutung. Laut einer Umfrage von Finanztip legen drei von zehn Frauen (30 %) nichts für die Altersvorsorge zurück, während es bei Männern nur 19 % sind. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen die Schwierigkeiten, mit denen Frauen bei ihrer finanziellen Zukunft konfrontiert sind. Durchschnittlich erhalten Frauen im Jahr 2024 etwa 1.400 Euro brutto an gesetzlicher Rente, was mehr als 400 Euro weniger ist als bei Männern. Zudem schätzt mehr als ein Drittel der befragten Frauen (39 %), die Rentenlücke „eher schlecht“ bis „sehr schlecht“ schließen zu können.
Die Gründe für diese Diskrepanz sind vielfältig. Frauen verdienen im Schnitt 16 % weniger als Männer, was als Gender Pay Gap bekannt ist. Zudem ergibt sich eine Altersrentenlücke, da Männer jährlich rund 25.000 Euro im Alter erhalten, während Frauen lediglich etwa 15.000 Euro erhalten. Oft sind es niedrigere Einkommen, ungleiche Bezahlung sowie Erwerbsunterbrechungen durch Care-Arbeit, die dazu führen, dass Frauen geringere Ansprüche auf gesetzliche Renten und betriebliche Altersvorsorge haben. Auch weniger als ein Viertel der Verträge zur betrieblichen Altersvorsorge entfällt auf Frauen, was die Situation weiter verschärft. tagesschau.de berichtet, dass Expertinnen empfehlen, für eine bessere finanzielle Sicherheit frühzeitig eine klare finanzielle Regelung in Partnerschaften zu treffen.
Die Rentenlücke schließen
Um die Rentenlücke zu schließen, sollten Frauen verstärkt privat vorsorgen. Eine 30-jährige Frau mit einem Nettogehalt von 2.700 Euro müsste, um ab 67 Jahren ein Vermögen von etwa 840.000 Euro zu erreichen, monatlich etwa 430 Euro in einen ETF-Sparplan investieren. Dies entspricht rund 16 % ihres Nettogehalts. Simulationen zeigen, dass eine Investition in einen weltweit streuenden Aktien-ETF eine effiziente Möglichkeit darstellt, Vermögen aufzubauen. Zudem könnte eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) als ergänzende Strategie sinnvoll sein, insbesondere wenn der Arbeitgeber mehr als den Mindestzuschuss von 15 % bietet.
In der aktuellen Situation ist finanzielle Bildung von großer Bedeutung. Initiativen und Plattformen bieten Unterstützung für Frauen in Finanzfragen, darunter Online-Workshops und Investment-Coachings, um das Selbstvertrauen beim Investieren zu stärken. kununu.com hebt hervor, dass Frauen beim Investieren oft bessere Ergebnisse erzielen als Männer, wenn sie erst einmal aktiv werden. Eine proaktive Herangehensweise an die eigene Finanzplanung wird als essenziell für die persönliche Unabhängigkeit und langfristige Sicherheit angesehen.
Ausblick auf die Zukunft
Mit einer fortschreitenden Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt könnte sich der Gender Pay Gap weiter verengen. Allerdings wird prognostiziert, dass es über 100 Jahre dauern könnte, um die bestehende Pensionslücke bei aktuellem Tempo zu schließen. Das Beispiel von Marietta Babos, deren persönliche Erfahrungen mit Altersarmut ihrer Mutter sie dazu führten, sich für die Finanzbildung von Frauen zu engagieren, verdeutlicht die Notwendigkeit eines Umdenkens. Frauen müssen frühzeitig mit dem Sparen beginnen, ihre Anlagen diversifizieren und Finanzplanung ernsthaft als Selbstfürsorge betrachten. Nur so kann die Altersarmut, die einer großen Anzahl von Frauen droht, wirksam bekämpft werden.
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