Bäume für bessere Städte: Studie zeigt Auswirkungen auf Klima und Wohlbefinden!
Karlsruhe, Deutschland - Am 15. April 2025 veröffentlichte das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wichtige Erkenntnisse über die Rolle von Grünflächen in urbanen Gebieten und deren Einfluss auf Klimaresilienz und das Wohlbefinden der Bevölkerung. Der Fasanengarten in Karlsruhe, ein Beispiel für eine intakte Flora und Fauna, zeigt, wie wertvoll solche Grünanlagen für das Stadtleben sind, besonders in Zeiten zunehmender Wetterextreme, wie es in den Studien des KIT thematisiert wird. Diese Untersuchungen, die in den Fachzeitschriften „Sustainable Cities and Society“ und „Scientific Reports“ erschienen sind, beleuchten, wie Baumbestände die Luftqualität verbessern und als Erholungsräume für die Stadtbewohner*innen fungieren.
In einer umfassenden Untersuchung unter der Leitung von Dr. Somidh Saha wird das Projekt FutureBioCity hervorgehoben, das sich mit der Auswahl öffentlicher Grünanlagen durch Menschen beschäftigt und die Bedeutung der Baumstruktur und -zusammensetzung ins Blickfeld rückt. Die Befragungen zeigten, dass sich Menschen an Orten mit hoher Baumvielfalt besonders wohl fühlen. Obwohl ein direkter Zusammenhang zwischen Baumartenvielfalt und dem Wohlbefinden noch nicht nachgewiesen werden konnte, sind weitere Untersuchungen geplant, um diese Aspekte genauer zu betrachten.
Stadtklima und nachhaltige Entwicklung
Die zentrale Bedeutung von Grünanlagen für das Stadtklima ist unbestritten; sie tragen entscheidend zur Minderung von Hitzeinseln und zur Regenwasserversickerung bei. Die Forschungsgruppe des KIT hat herausgefunden, dass eine Erhöhung des Baumbestandes um mindestens 30 Prozent die jährliche Zahl extrem heißer Stunden um fast 64 Prozent und den jährlichen Wasserabfluss um 58 Prozent reduzieren könnte. Solche Erkenntnisse sind besonders relevant im Kontext der zunehmend herausfordernden klimatischen Bedingungen, mit denen Städte konfrontiert sind.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte beide Studien, was die Relevanz dieser Thematik im Rahmen der gesellschaftlichen und politischen Agenda unterstreicht. Urbanes Grün hat in der Stadtentwicklungs- und Planungsdiskussion an Bedeutung gewonnen. Insbesondere die positiven Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Stadtbewohner*innen sowie die Verbesserung der Wohn- und Aufenthaltsqualität stehen im Fokus.
Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven
Dennoch gibt es Herausforderungen in der strategischen und nachhaltigen Entwicklung von Grün- und Freiflächen. Oft wird der Unterhalt dieser Flächen als kostspielig angesehen, was zu weniger Pflege und Neuansaat führt. Es besteht ein wachsendes Interesse an neuen Formen urbanen Grüns, wie Gemeinschaftsgärten und vertikalen Gärten, die seit den 1990er Jahren zugenommen haben.
Die Analyse von städtischen Grünformen und deren Potenziale zeigt, dass urbanes Grün nicht nur zur Lebensqualität beiträgt, sondern auch einen positiven Einfluss auf Grundstückswerte hat. Das Projekt, das künftig stärker in die strategische Planung integriert werden soll, fordert eine ressortübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der kommunalen Verwaltung und die Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Forschung und Entwicklung städtischer Grünflächen nicht nur zur Verbesserung des Klimas in Städten beiträgt, sondern auch entscheidend ist für die Lebensqualität und das allgemeine Wohlbefinden der Bevölkerung. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Stadtentwicklung, der auch die Vernetzung und Sicherung bestehender Grünachsen umfasst, ist unerlässlich für eine nachhaltige Zukunft unserer Städte.
Für weitere Informationen und Details zu den Studien und Projekten besuchen Sie bitte die Seiten von KIT und Uni Hannover.
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Ort | Karlsruhe, Deutschland |
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