Gewalt an Schulen in NRW: Alarmierende Zahlen und neue Hilfe für Lehrer!

Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Die Gewalt an deutschen Schulen nimmt besorgniserregend zu, insbesondere in Nordrhein-Westfalen (NRW). Laut einem Bericht von Unser Mitteleuropa berichtet jeder zwölfte Viertklässler an Grundschulen, mindestens einmal pro Woche geschlagen zu werden. Diese alarmierenden Zahlen sind nicht nur auf Gewalt unter Schülern beschränkt, sondern betreffen auch Lehrer und Eltern. Dabei reflektieren diese Entwicklungen die zunehmende Gewalt in der Gesellschaft, was das Ministerium für Schule und Bildung NRW in einer aktuellen Mitteilung betont.

Um dieser besorgniserregenden Lage entgegenzuwirken, hat das Ministerium einen Leitfaden mit dem Titel „Sicher handeln bei Gewalterfahrungen von Beschäftigten an Schulen“ veröffentlicht. Dieser 15 Seiten umfassende Leitfaden bietet Lehrerinnen und Lehrern sowie Schulpersonal praktische Unterstützung und Handlungssicherheit in gewaltsamen Situationen und thematisiert auch das problematische Phänomen des Cybermobbings.

Strategien zur Gewaltprävention

Die neue Initiative aus NRW beschreibt Schulen als Spiegelbild der Gesellschaft, in denen Gewalterfahrungen deutlich zugenommen haben. Berichte von Lehrkräften dokumentieren verschiedene Vorfälle, darunter Beleidigungen, Schulhofstreitereien sowie Sachbeschädigungen. Die Landesregierung möchte mit ihrem Ansatz den Fokus auf Respekt, Wertschätzung und friedliche Konfliktlösung richten.

Ein zentrales Element des neuen Leitfadens ist die Empfehlung für Lehrer, in akuten Gefahrenabwehrsituationen energische Körpersprache und „Halt, Stopp“-Rufe einzusetzen. Darüber hinaus wird empfohlen, sich aus der Gefahrenzone zu entfernen und nicht zu provozieren. Lehrkräfte sollen zudem Schutz suchen oder gegebenenfalls fliehen, wenn sie in gewaltsame Situationen geraten.

Präventionsarbeit und Schulentwicklung

Um die Gewalt an Schulen effektiv zu bekämpfen, sind umfassende Präventionsstrategien notwendig. Bildungsforscher wie Tillmann und Holtappels haben wichtige Bereiche für die Präventionsarbeit an Schulen identifiziert. Gemäß den Erkenntnissen von Schulische Gewaltprävention sollten Regeln etabliert und Grenzen gesetzt werden, um die Schule als einen Ort der körperlichen Unversehrtheit zu gewährleisten.

Ein starkes Sozialklima ist entscheidend, um gewalttätigen Handlungen vorzubeugen. Positive Beziehungen zwischen Schülern und Lehrkräften fördern ein gesundes Lernumfeld. Dabei wird auch betont, wie wichtig Demokratieförderung und die Einbeziehung der Schüler in Entscheidungen sind.

Zusätzlich sollte die Schulhof- und Schulgebäudegestaltung zur Entstehung eine angenehmen Atmosphäre beitragen. Dies lässt sich durch aktive Pausengestaltung und Angebote zur Freizeitgestaltung umsetzen, um positives Verhalten zu fördern und den sozialen Druck zu reduzieren.

Die Landesregierung hat auch Präventionsprogramme ins Leben gerufen, um Schulen zu geschützten Räumen für alle Beteiligten zu machen. Gleichzeitig sind bestehende Materialien wie der Notfallordner „Hinsehen und Handeln“ sowie das Krisenpräventionshandbuch hilfreiche Ressourcen für Lehrer und Schulpersonal.

Insgesamt zeigt sich, dass ein ganzheitlicher Ansatz zur Gewaltprävention in Schulen erforderlich ist, um den steigenden Gewalttaten entgegenzuwirken und ein sicheres Lernumfeld für alle zu schaffen. Sicherheit an Schulen muss eine zentrale Priorität für alle Bildungseinrichtungen und deren Mitarbeitenden darstellen.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ort Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Quellen