Krisenbewältigung im Klassenzimmer: Erkenntnisse vom Thementag 2025

Vielberth-Gebäude, 93053 Regensburg, Deutschland - Am 13. März 2025 fand im Vielberth-Gebäude der Universität Regensburg der 9. interdisziplinäre Thementag mit dem Titel „Krisen und Konflikte in Schule und Gesellschaft – Prävention und Intervention“ statt. Die Veranstaltung, die vom Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL) und den Partnerschulen der Universität Regensburg (PUR) ausgerichtet wurde, zog über 200 Teilnehmer an, darunter Lehrkräfte aus Bayern, Schulleitungen, Mitglieder der Schulaufsicht sowie Studierende und Mitarbeitende der Universität.

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Prof. Dr. Udo Hebel, den Präsidenten der Universität Regensburg. Im Rahmen des Programms fanden zwei Plenarvorträge und über 20 Workshops statt. Thematische Schwerpunkte der Workshops umfassten die Bewältigung von Krisen und Konflikten im Klassenzimmer, Bildung für nachhaltige Entwicklung, gewaltfreie Kommunikation sowie den Umgang mit kontroversen Themen.

Themenvielfalt und gesellschaftliche Herausforderungen

Der erste Plenarvortrag wurde von Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski gehalten und thematisierte die „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als Ansatz zur pädagogischen Bearbeitung gesellschaftlicher Vielfachkrisen“. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung der BNE in der Lehrerbildung, um zukünftige Lehrkräfte auf zentrale gesellschaftliche Herausforderungen wie Klimawandel, Artensterben und Inklusion vorzubereiten. Dabei verweisen Initiativen wie die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung (QLB)“ auf die Dringlichkeit, gesellschaftliche Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Lehrerbildung zu integrieren, was seit 2013 zunehmend Beachtung findet.

Der zweite Plenarvortrag von Prof. Dr. Ursula Münch konzentrierte sich auf die „Demokratie unter Druck“, wobei sie die Herausforderungen und den Schutz des demokratischen Verfassungsstaates in Zeiten von Krisen, digitaler Zuspitzung und Manipulation thematisierte. Ziel beider Vorträge war es, den Teilnehmern Werkzeuge an die Hand zu geben, um mit Krisen umzugehen, Mediensachverstand zu fördern und gegen Desinformation präventiv zu wirken.

Reflexion und Ausblick

Während einer Plenumsdiskussion hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, Erkenntnisse aus Workshops und Vorträgen zu reflektieren. Die Zusammenfassung der Ergebnisse übernahm Prof. Dr. Rainer Liedtke, Mitglied im Vorstand des RUL. Die Veranstaltung ist seit 2013 eine feste Größe und der nächste Thementag ist für 2027 geplant. Ziel dieser Treffen bleibt der fachliche Austausch für alle Akteure in der Lehrkräftebildung.

Die gesellschaftlichen Themen, die bei diesem Thementag behandelt wurden, sind eng verknüpft mit anderen Initiativen in der Lehrerbildung, die darauf abzielen, Lehrkräfte für die Herausforderungen der modernen Gesellschaft zu rüsten. So hat die BNE insbesondere transdisziplinäre Unterrichtskonzepte und Methoden nötig, um Lehrkräfte zu unterstützen. An der Ludwig-Maximilians-Universität München wurden beispielsweise Projekte zur Integration von Nachhaltigkeit und Ethik in die Lehrerbildung durchgeführt. Weiterhin fördert das Projekt „Critical Literacy for Climate Action“ an der Heidelberg School of Education den kritischen Umgang mit Informationen zur Klimakrise.

Zur Unterstützung von Lehrenden und Lernenden bietet die „BNE-BOX“ online Materialien an, während innovative Ansätze wie die stereoskopische Filmerstellung von Zeitzeugen des Holocausts für interaktive Lernformate eingesetzt werden. Diese Hologramme können von Schulen ausgeliehen werden, um eine zeitgemäße und ansprechende Lehrmethodik zu fördern.

Für weiterführende Informationen zu diesen Entwicklungen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung und den eingebetteten Herausforderungen in Schulen finden Interessierte detaillierte Berichte auf den Webseiten der Universität Regensburg, der Qualitätsoffensive Lehrerbildung und den KMK-Empfehlungen.

Details
Ort Vielberth-Gebäude, 93053 Regensburg, Deutschland
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