Nach 35 Jahren: Veringenstadts Opa Fabian geht in Rente!

Veringenstadt, Deutschland - Alexander Fabian hat nach 35 Jahren als Hausmeister in Veringenstadt seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten. Gemeinsam mit seiner Frau Edith zog er 1990 in die Stadt, wo sie als Hausmeisterehepaar tätig wurden. Edith Fabian ist ein halbes Jahr jünger als Alexander und bleibt weiterhin als Reinigungskraft aktiv. Alexander kümmerte sich in seiner Zeit vor allem um die Instandhaltung und kleinere Reparaturen in der Schule und der Turnhalle, wo er viele unvergessliche Momente mit den Kindern erlebte.

Das Ehepaar hat das Hausmeisterleben in Veringenstadt sehr geschätzt. 13 Jahre lebten sie in der Hausmeisterwohnung über der Turnhalle, bevor sie in ein eigenes Haus zogen. Der Weg nach Deutschland führte die beiden nach der Wende aus Rumänien, wo sie mittlerweile durch einen vertrauten Kontakt auf die Stelle des Hausmeisters aufmerksam wurden. Überraschenderweise waren sie nicht die erste Wahl für die Stelle, erhielten aber den Job, als ein anderer Bewerber absagte. Diese Wendung ergab eine lange und erfüllte Karriere für Alexander.

Ein Abschied mit besonderen Erinnerungen

In seiner Rolle als Hausmeister hat Alexander Fabian eine besondere Bindung zu den Schülern aufgebaut – er kann fast alle Kinder beim Namen nennen. Durch seine Fahrten mit dem Schulbus von Herbertingen zur Grundschule in Veringenstadt hat er viele Kinder begleitet und ihnen mit seiner herzlichen Art eine Art Großvaterfigur geboten. Einige Schüler nennen ihn sogar „Opa“, was ihn besonders stolz macht. Ein denkwürdiger Moment war der Tag, an dem ein Schulmädchen ihn „Opa Fabian“ nannte, was für ihn eine sehr berührende Erfahrung war.

Nach seinem Rücktritt am Ende dieses Schuljahrs plant das Ehepaar Fabian, aktiv zu bleiben. Gärtnern, Singen im Kirchenchor und Radfahren stehen auf ihrer Liste. Alexander war auch lange Zeit in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, während Edith in der Frauengemeinschaft und im Frauenturnen arbeitet. Ihre Pläne sind nicht groß, viel mehr möchten sie jeden Tag in vollen Zügen genießen.

Bildung und historische Kontexte

Die Rolle der Schulen und Hausmeister verändert sich über die Jahre, was sich in der Schulgeschichte Deutschlands widerspiegelt. Historisch betrachtet war die römisch-katholische Kirche seit der Spätantike als Bildungsträger aktiv und sorgte für die Institutionalisierung von Schulen durch Klöster, die im 7. und 8. Jahrhundert gegründet wurden. Bereits im 19. Jahrhundert bezeichnete der Kulturkampf die Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche, wodurch der Einfluss kirchlicher Einrichtungen auf die Schulbildung erheblich eingeschränkt wurde, unter anderem auch in Veringenstadt.

In den letzten Jahrhunderten hat sich das deutsche Schulsystem erheblich entwickelt. Vom dreigliedrigen Schulsystem, das nach dem Kaiserreich etablierte und viele Reformen durchlief, bis hin zur heutigen Bildung, die auch den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung trägt, ist es ein langer Weg gewesen. Der Zugang zu Bildung ist in Deutschland fortwährend eine wichtige gesellschaftliche Errungenschaft, die auch in der heutigen Zeit bereits über 40% Schüler mit Migrationshintergrund umfasst.

Fabians Abschied ist nicht nur das Ende einer Ära für ihn, sondern auch ein Symbol für den Wandel innerhalb der Bildungseinrichtungen, die über Jahrzehnte durch Menschen wie ihn geprägt worden sind. Der Blick auf die Schulgeschichte zeigt die Lippen der ständigen Entwicklung der Bildungslandschaft in Deutschland auf, die auch in Veringenstadt Relevanz hat.

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Vorfall Sonstiges
Ort Veringenstadt, Deutschland
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