Schulen in Sachsen unter Druck: Proteste für bessere Bildungsbedingungen!

Leipzig, Deutschland - In Sachsen regt sich Widerstand gegen die geplanten Bildungsmaßnahmen des Kultusministeriums. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat für den 15. Mai eine große Demonstration angekündigt, um auf die bereits bestehenden Probleme im Bildungssystem aufmerksam zu machen. Nach einer ersten Protestwelle in der vergangenen Woche, die in Leipzig und Chemnitz stattfand, sieht die GEW in den aktuellen Maßnahmen einen direkten Angriff auf die Bildungsqualität und die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften.

Am Dienstag, dem 8. April, protestierten etwa 1500 Menschen in Leipzig vor dem Landesamt für Schule und Bildung. Einen Tag später kamen rund 800 Teilnehmer am Karl-Marx-Monument in Chemnitz zusammen. Diese Demonstrationen wurden als klare Zeichen des Widerstands von Lehrkräften, Eltern und Schülern gegen die Verschlechterungen in der Bildungslandschaft gewertet. Burkhard Naumann, der Landesvorsitzende der GEW Sachsen, kritisierte das Maßnahmenpaket als schädlich für die Bildungsqualität und forderte dessen Rücknahme.

Geplante Maßnahmen und deren Auswirkungen

Das Maßnahmenpaket des Sächsischen Kultusministeriums zielt darauf ab, den Unterricht angesichts hoher Ausfallzeiten an Oberschulen besser abzusichern. Ein zentraler Punkt ist die geplante Erhöhung der Unterrichtsstunden für ältere Lehrkräfte. Die Altersermäßigung, die bisher ab 58 Jahren galt, soll künftig erst ab 63 Jahren Anwendung finden. Zudem sind Änderungen bei der Anrechnung von Stunden für besondere Aufgaben vorgesehen. Die GEW befürchtet, dass diese Maßnahmen die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte steigern und die Unterstützung für Schüler verringern werden.

Nach Einschätzungen von Naumann bedeutet mehr Unterricht nicht automatisch eine bessere Bildung. Kritiker warnen vor einem Anstieg des Frontalunterrichts und einem Verlust an individueller Förderung. Auch der Sächsische Lehrerverband (SLV) äußert sich besorgt und bezeichnet die Maßnahmen als „Affront gegen die Lehrkräfte und Schulleitungen“. Um die Bildungsqualität zu sichern, fordert der SLV eine freiwillige Teilzeitregelung ab 58 Jahren und eine Entfristung der Überstundenregelung.

Aufruf zu Protesten

Bereits vom 8. bis 10. April laden die GEW und der SLV zu landesweiten Protesten in Leipzig, Chemnitz und Dresden ein. Die GEW ruft Lehrkräfte, Eltern, Schüler sowie die breitere Öffentlichkeit zur Teilnahme an den Kundgebungen auf, um für eine zukunftsfähige Bildungspolitik und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Der geplante Protest in Dresden findet am 10. April um 16 Uhr vor dem Kultusministerium statt. Innerhalb dieses Zeitrahmens soll bis Ende Mai eine Entscheidung über die Umsetzung des Maßnahmenpakets getroffen werden.

Angesichts der Datenlage fehlen in Sachsen aktuell 1400 vollzeitbeschäftigte Lehrkräfte. Die GEW und SLV betonen die dringende Notwendigkeit für echte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, um die Attraktivität des Lehrerberufs langfristig zu sichern. Burkhard Naumann präzisiert, dass die bisherigen Maßnahmen die Lage an den Schulen weiter verschärfen könnten, und fordert ernsthafte Gespräche mit den Lehrkräften, um Lösungen zu finden, die die Qualität der Bildung nicht gefährden.

In einem klaren Appell an die Verantwortlichen fordern die Gewerkschaften eine Rücknahme der angekündigten Maßnahmen und einen Dialog auf Augenhöhe mit den Lehrkräften, um eine nachhaltige Verbesserung der Bildung in Sachsen zu erreichen. Die nächsten Protestaktionen stehen an, und die GEW setzt alles daran, um die Stimme der Lehrer und Schüler laut und deutlich zu Gehör zu bringen.

Für weitere Informationen zu den Protesten und dem Maßnahmenpaket lesen Sie die Berichte von Tag24, GEW Sachsen und Sächsische.de.

Details
Vorfall Demonstration
Ursache Maßnahmen des Sächsischen Kultusministeriums
Ort Leipzig, Deutschland
Quellen