Zukunft gestalten: HCI-Forschung und Konferenz an der Uni Siegen

Siegen, Deutschland - Am 2. und 3. April 2025 fand an der Universität Siegen die bedeutende „German Pre-CHI-Konferenz“ statt, die als wichtige Plattform für deutschsprachige Forschende im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion (HCI) dient. Die Konferenz, die sich auf die bevorstehende internationale ACM CHI-Konferenz im Mai in Yokohama konzentriert, zieht rund 100 Teilnehmer an, darunter relevante Akteure aus Forschung und Industrie. Professor Dr. Marc Hassenzahl leitet die HCI-Forschung an der Universität Siegen und betont das Ziel dieser Disziplin: die Interaktion zwischen Menschen und Technik so zu gestalten, dass sie sowohl angenehm als auch gesellschaftlich verträglich ist.

HCI erforscht das Design und die Anwendung von Computer-Technologien an der Schnittstelle zwischen Menschen und Computern. Die Erkenntnisse stammen aus verschiedenen Disziplinen, darunter Informatik, Psychologie, Ergonomie und Soziologie. Diese interdisziplinäre Untersuchung ist entscheidend, um zu verstehen, wie Menschen mit Computern und Benutzeroberflächen interagieren, und ist somit ein wesentlicher Bestandteil der modernen Technologieforschung. Die Forschung an der Universität Siegen umfasst unter anderem Themen wie virtuelle Realität, soziale Robotik und künstliche Intelligenz.

Forschungsschwerpunkte

Eines der Hauptziele der Forschungsprojekte ist es, emotionale Nähe über Distanz zu schaffen und die Autonomie von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zu fördern. Dabei wird sowohl mit Industriepartnern wie Siemens und Sanofi kooperiert als auch mit Open-Source- und Grassroot-Bewegungen, zum Beispiel der Food-Sharing-Community. Viele der Projekte erhalten Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Zusätzlich engagieren sich die Wissenschaftler der Universität international, wie eine aktuelle Untersuchung von Computer Clubs in palästinensischen Flüchtlingslagern zeigt. Professoren Volker Wulf und Marc Hassenzahl gehören zur renommierten SIGCHI Academy, was ihre Bedeutung in der HCI-Community unterstreicht. Regelmäßige Publikationen auf internationalen Konferenzen und in Fachzeitschriften sind Teil des Engagements der Fakultät, die durch ihre Forschungsaktivitäten zur Weiterentwicklung der HCI beiträgt.

Studiengänge und Nachwuchsförderung

Mit einem spezifischen Masterstudiengang in Human-Computer Interaction, der als erster seiner Art in Deutschland gilt und komplett in Englisch angeboten wird, positioniert sich die Universität Siegen als Vorreiter in der Nachwuchsförderung. Aktuell sind 145 Studierende in diesem innovativen Studiengang eingeschrieben, viele von ihnen arbeiten aktiv in Forschungsprojekten oder promovieren in den Fachbereichen der Universität. Die Ausbildung in diesem Bereich kombiniert theoretische Grundlagen mit praxisorientierten Ansätzen, was den Studierenden einen optimalen Einstieg in die vielfältigen Berufsfelder eröffnet.

Die kontinuierliche Relevanz und das Wachstum der HCI-Forschung, auch an der Universität Siegen, zeigen die wachsende Bedeutung der Mensch-Computer-Interaktion in der heutigen technikgeprägten Gesellschaft. Die Entwicklung effektiver Mensch-Maschine-Schnittstellen wird immer wichtiger, da sich Maschinen und Computertechnologien zunehmend in das tägliche Leben der Menschen integrieren. Dieser Fokus in der Forschung eröffnet neue Perspektiven für die Gestaltung zukünftiger Technologien und deren Anwendung im sozialen Kontext.

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Ort Siegen, Deutschland
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