20 Jahre Gefangenschaft: Mann erlangt Freiheit nach Horror-Qualen!

Waterbury, Connecticut, USA - Ein 32-jähriger Mann aus Waterbury, Connecticut, hat sich nach über 20 Jahren extremer Gefangenschaft und häuslicher Gewalt geäußert. Der Überlebende, der sich auf den Buchstaben „S“ beruft, beschreibt, wie er seine Freiheit erlangte und berichtet von den traumatischen Erlebnissen seiner Kindheit. In einem Interview erklärte er, dass diese Äußerung seine erste selbst getroffene Entscheidung sei. Um Gerechtigkeit zu erlangen, forderte er alle Beteiligten auf, mit den Behörden zu kooperieren. Der Mann war seit seinem 11. Lebensjahr in einem Raum ohne Heizung oder Klimaanlage eingesperrt, hatte kaum Zugang zu Nahrung und durfte nicht einmal die Toilette benutzen. Die Schilderungen seiner Misshandlungen sind erschütternd.

Die Gefangenschaft des Mannes begann bereits im Alter von etwa 3 Jahren. Er wog bei einer Körpergröße von 1,75 Metern nur 31 Kilogramm und litt unter dem Wasting-Syndrom. Erst Mitte Februar 2023 gelang es ihm, seine Stiefmutter Kimberly Sullivan zu entkommen, indem er das Elternhaus in Brand steckte. Nach dem Feuer wandte er sich an die Polizei und Feuerwehr und berichtete von seiner Misshandlung, womit er sein langersehntes Streben nach Freiheit einleitete. Bei seiner Rettung wog der Mann lediglich 68 Pfund und war ansprechbar, hatte jedoch aufgrund von Rauchvergiftung Schwierigkeiten beim Sprechen.

Die Umstände der Gefangenschaft

Die gefangene Person war in einem 8 Fuß mal 9 Fuß großen Raum ohne Heiz- oder Kühlmöglichkeiten untergebracht. Er berichtete von extrem begrenztem Zugang zu Nahrung und Wasser, manchmal musste er sogar aus der Toilette trinken. Trotz mehrerer Besuche des Jugendamts, bei denen das Personal auf seinen stark abgemagerten Zustand aufmerksam wurde, konnte Kimberly Sullivan ihn dazu bringen, zu behaupten, alles sei in Ordnung. Diese Vorgänge werfen Fragen auf, da tatsächlich viele Warnungen ignoriert worden sein könnten. Die Polizei hatte 2005 letztmalig Kontakt mit der Familie und konnte damals keine Anzeichen von Misshandlungen feststellen.

Neben dem körperlichen Missbrauch erlebte der Mann auch psychische Misshandlungen, die in der aktuellen Kinder- und Jugendstatistik eine alarmierende Realität widerspiegeln. Laut einer Studie von Nach Häuser und anderen wird psychische Misshandlung in über 36% der dokumentierten Fälle von Kindeswohlgefährdung festgestellt, was sie zur zweithäufigsten Form nach Vernachlässigung macht. Diese Muster zeigen sich auch in der Geschichte des Mannes, der in ständiger Angst lebte und aufgrund seines Missbrauchs im vierten Schuljahr aus der Schule genommen wurde.

Rechtliche Konsequenzen und zukünftiger Weg

Kimberly Sullivan, die 56-jährige Stiefmutter, wurde nach der Entdeckung des Mannes verhaftet und mit diversen Anklagen konfrontiert, darunter unrechtmäßige Freiheitsberaubung und Körperverletzung. Sullivan bestreitet die Vorwürfe und behauptet, die Tür sei nicht abgeschlossen gewesen. Feuerwehrleute entdeckten jedoch ein Schiebeschloss an der Außenseite der Tür, an der das Feuer gelegt wurde. Ihr Anwalt bezeichnete die Vorwürfe als absurd, dennoch wurde sie gegen eine Kaution von 300.000 US-Dollar freigelassen und hat einen Gerichtstermin am 26. März. Der Mann selbst steht nun vor einem langen Weg der körperlichen und psychischen Rehabilitation, um die erlittenen Traumata zu verarbeiten und sein Leben zurückzuerobern.

Dieser Fall wirft nicht nur aktuelle rechtliche Fragen auf, sondern zeigt auch die schwerwiegenden Folgen von Misshandlungen, die viele Kinder in ihrer Entwicklung beeinträchtigen. Experten schätzen, dass 1,6% der Befragten retrospektiv von schwerer seelischer Gewalt in der Kindheit berichten, was die Dringlichkeit des Themas verdeutlicht. Der Überlebende und seine Geschichte werden hoffentlich ein Katalysator für Veränderungen im Umgang mit Fällen von Kindesmisshandlung sein.

Details
Vorfall Brandstiftung,Körperverletzung,Entführung
Ort Waterbury, Connecticut, USA
Verletzte 1
Festnahmen 1
Quellen