Brandstiftungen in NRW: Rückgang von 16,3 Prozent – Was steckt dahinter?

Solingen, Deutschland - In Nordrhein-Westfalen (NRW) sinkt die Zahl der vorsätzlichen Brandstiftungen, berichtet dewezet.de. Laut Kriminalitätsstatistik des NRW-Innenministeriums ging die Zahl von 2.920 Brandstiftungen im Jahr 2022 auf 2.444 im Jahr 2023 zurück, was einem Rückgang von 16,3 Prozent innerhalb von zwei Jahren entspricht. Besonders auffällig ist der Rückgang der Fälle des vorsätzlichen Herbeiführens einer Brandgefahr um 69 Prozent von 186 auf 58 Fälle im gleichen Zeitraum. Auch die besonders schweren Brandstiftungen reduzierten sich um 18 Prozent, von 55 auf 45 Fälle.
Die Statistik verzeichnete sowohl 2022 als auch 2023 jeweils drei Fälle von Brandstiftungen mit Todesfolge. Im Jahr 2023 gab es jedoch nur zwei Fälle. Die Ursachen für diesen Rückgang bleiben bislang ungeklärt, was Fragen zur Kriminalitätssituation in der Region aufwirft.
Traurige Einzelheiten zu einem Großbrand
Am anderen Ende des Spektrums steht ein tragischer Vorfall aus Solingen, bei dem ein Großbrand in einem Mehrfamilienhaus vier Menschen das Leben kostete. Laut sueddeutsche.de ist der Brand auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen, wie ein vorläufiges Gutachten der Staatsanwaltschaft Wuppertal ergab. Unter den vier Opfern befinden sich ein 28-jähriger Vater, eine 29-jährige Mutter sowie deren zwei Kinder im Alter von knapp drei Jahren und fünf Monaten.
Neun weitere Personen erlitten unterschiedliche Verletzungen und mussten in Krankenhäuser gebracht werden, wobei ihr Gesundheitszustand bislang unbekannt ist. Brandermittler fanden im Treppenhaus Reste eines Brandbeschleunigers, was die Ermittlungen wegen Mordes beziehungsweise versuchten Mordes nach sich zog. Es wird angenommen, dass die Familie aus Bulgarien stammt, und es gibt keine Anhaltspunkte für ein fremdenfeindliches Motiv.
Brandursache und Brandstatistik
Das Feuer brach mitten in der Nacht um kurz vor drei Uhr im ersten Obergeschoss eines etwa 100 Jahre alten Altbaus mit hölzernem Treppenhaus aus und breitete sich schnell aus. Als die Feuerwehr eintraf, stand das Treppenhaus bereits in Vollbrand. Mehrere Bewohner sprangen aus den Fenstern, um sich in Sicherheit zu bringen.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) spielt eine zentrale Rolle in der Beobachtung regionaler und überregionaler Kriminalität, und bietet wertvolle Informationen zur Kriminalitätsbekämpfung, wie auf polizei.nrw zu lesen ist. Diese Statistik erfasst jedoch nur bekannte und bearbeitete Straftaten, was bedeutet, dass unentdeckte oder nicht angezeigte Straftaten im „Dunkelfeld“ bleiben. Faktoren wie die Anzeigebereitschaft der Bevölkerung können die Erfassung und Statistiken ebenfalls beeinflussen.
Die PKS wird jährlich erstellt, wobei die Daten tabellarisch und grafisch aufbereitet und in gedruckter Form veröffentlicht werden. Sie bietet eine zuverlässige Grundlage für die Bewertung der Kriminalität in NRW und dient der Planung und Umsetzung kriminalpolitischer Maßnahmen.
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Ort | Solingen, Deutschland |
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