Rückgang der Gurkenanbaufläche und Betriebe: Herausforderungen für die Landwirte

Einleitung

Die traditionelle Praxis des Einlegegurkenanbaus in Deutschland erlebt einen Wandel, da die Anbaufläche und die Anzahl der Betriebe, die sich diesem Erzeugnis widmen, rückläufig sind. Diese Entwicklung wirft einige Herausforderungen auf, die sich sowohl auf die landwirtschaftliche Produktion als auch auf den Verbrauchermarkt auswirken. Die Folgen dieser Veränderungen sind weitreichend und betreffen verschiedene Akteure in der Branche.

Die schrumpfende Anbaufläche und Betriebe

Insgesamt hat die Anbaufläche für Einlegegurken in Deutschland abgenommen, ebenso wie die Anzahl der Betriebe, die sich auf den Anbau dieses Produkts spezialisiert haben. Während die Anbaufläche im Jahr 2023 auf etwa 1.880 Hektar angestiegen ist, ist sie im Vergleich zu den 2.020 Hektar aus 2018 dennoch gesunken. Die Zahl der Betriebe, die Einlegegurken anbauen, ist von 315 im Jahr 2018 auf 250 im Jahr 2023 zurückgegangen.

Ursachen und Herausforderungen

Die rückläufige Entwicklung im Einlegegurkenanbau wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Eine Sprecherin von Hengstenberg wies darauf hin, dass die Anbauarbeit sehr arbeitsintensiv ist, da die Erntehelfer die Gurken von den Gurkenfliegern per Hand pflücken. Zudem stellen Wetterextreme wie Dürre und Hitze die Gurkenanbauer vor Herausforderungen. Die Gurken benötigen kontinuierlich feuchte und warme Bedingungen, wobei zu hohe Temperaturen das Wachstum der Pflanze hemmen können.

Weitere Herausforderungen ergeben sich aus den steigenden Kosten, die mit dem Einlegegurkenanbau verbunden sind. Die Gesamtkosten sind im zweistelligen Bereich gestiegen, was den Anbau für viele Betriebe unattraktiv macht. Der Wettbewerb um Saisonarbeitskräfte trägt zusätzlich zur angespannten Lage bei. Darüber hinaus haben auch die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns und die allgemein gestiegenen Produktionskosten Auswirkungen auf die Rentabilität des Einlegegurkenanbaus.

Auswirkungen im Spreewald und auf den Verbrauchermarkt

Die Situation spiegelt sich auch in der Spreewaldregion wider, die für ihre Gurkenprodukte berühmt ist. Die Geschäftsführerin des Spreewaldvereins, Melanie Kossatz, berichtete von angespannten Kostensituationen sowohl in der Landwirtschaft als auch bei den Verarbeitungsbetrieben. Die stagnierende Anbaufläche von etwa 500 Hektar verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen in diesem Wirtschaftszweig.

Auf Verbraucherseite sind die Preise für Gurkenkonserven in den letzten Jahren gestiegen. Von durchschnittlich 1,30 Euro im Jahr 2013 auf 2,11 Euro im Jahr 2023. Laut dem Bundesagrarministerium sind die Preise für Gurkenkonserven in den letzten vier Jahren stärker gestiegen als die durchschnittlichen Nahrungsmittelpreise insgesamt, was die finanzielle Belastung für Verbraucher erhöht.

Fazit

Insgesamt verdeutlicht die schrumpfende Anbaufläche und die sinkende Anzahl von Betrieben, die Einlegegurken in Deutschland anbauen, die zunehmenden Herausforderungen in der Branche. Die Anbauarbeit, die witterungsbedingten Risiken und die steigenden Kosten stellen die Akteure vor signifikante Schwierigkeiten. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind nicht nur auf die Landwirtschaft, sondern auch auf den Verbrauchermarkt spürbar, was die Notwendigkeit von Anpassungen und Innovationen in diesem Sektor unterstreicht.

NAG