Künstliche Intelligenz im Rettungsdienst: Pilotprojekt im Kreis Borken
Künstliche Intelligenz: Ein Weg zur Verbesserung des Rettungsdienstes im Kreis Borken
Im Kreis Borken wird ein einzigartiges Pilotprojekt getestet, das die Arbeit im Rettungsdienst revolutionieren könnte. Die Einsatzkräfte stehen vor Herausforderungen, die durch steigende Notrufzahlen und begrenzte Ressourcen gekennzeichnet sind. Doch eine innovative Lösung könnte in Form von Künstlicher Intelligenz (KI) kommen.
Steigende Notrufzahlen und der Druck auf den Rettungsdienst
Die Notfälle im Kreis Borken vermehren sich jährlich um fünf bis zehn Prozent, was das Rettungswesen vor große Herausforderungen stellt. Der örtliche Rettungsdienst hat mit Ressourcenmangel und logistischen Schwierigkeiten zu kämpfen, die eine schnellere Patientenversorgung zusätzlich erschweren. Mit dem Einsatz von KI soll diesen Problemen begegnet werden.
Das Vorbild aus den Niederlanden
Ein wichtiger Bestandteil des Projekts „Seconds 2 – intelligente Disposition und optimierte Rettungsmittelpositionierung“ ist die Anlehnung an ein bereits erfolgreich laufendes System in den Niederlanden. „Durch gute Kontakte über die Grenze“ wurde dieser Ansatz im Kreis Borken bekannt, so Dr. Elisabeth Schwenzow, die Kreisordnungsdezernentin.
Optimierung durch Datenanalyse und KI
Seit etwa einem Jahr wird in der Erprobungsphase Daten von Rettungsdienst-Einsätzen aus den Jahren 2022 und 2023 gesammelt und analysiert. Ziel ist es, mithilfe der KI den Einsatz von Rettungsfahrzeugen effizienter zu gestalten. Während ein Beispiel zeigt, dass ein Rettungstransportwagen (RTW) für einen Fußverletzten beordert wird, könnte ein parallel eintreffender Notfall mit vermutetem Herzstillstand eine schnellere Reaktion erfordern. Hier kann das KI-System hilfreich sein, indem es Einsätze besser koordiniert und Vorschläge unterbreitet.
Die Rolle der Mitarbeitenden bleibt zentral
Trotz der Unterstützung durch die Technologie bleibt die Entscheidungsfindung in den Händen der Disponenten. „Das neue System schlägt nur vor, was der Disponent gewichten muss“, erläutert Stephan Kruthoff, Leiter der Kreisleitstelle. Fünf bis sieben Mitarbeitende sind pro Schicht tätig, um die 600 Anrufe täglich zu bewältigen, die innerhalb von 24 Stunden in der Leitstelle eingehen.
Hilfsfristen und die Bedeutung der KI
Ein zentrales Ziel dieser Initiative ist die Verbesserung der Hilfsfristen, also der Zeitspanne vom Notruf bis zum Eintreffen am Einsatzort. „Wir können nicht für jeden Ort eine Rettungswache errichten, aber mit diesem System können wir die Hilfsfristen erheblich verkürzen“, so Schwenzow. Die erste Testphase soll bald abgeschlossen sein, bevor das System in den Echtzeitbetrieb übergeht, was für die nächsten Jahre geplant ist.
Ein vielversprechender Schritt in die Zukunft
Die Fortschritte in diesem Projekt sind ein vielversprechender Schritt für die Rettungsdienste im Bereich Borken. Bei einem Erfolg könnte dieser innovative Ansatz zur Standardpraxis werden und letztlich Leben retten. „Ich bin zuversichtlich, dass das System ein echter Gewinn sein wird“, schließt Kruthoff optimistisch ab. Für die Bürger im Kreis Borken könnte dies eine bedeutende Verbesserung ihres Rettungsdienstes bedeuten.
– NAG