Bremen an der Spitze: Neues Ministerium für Raumfahrt in Sicht!
Bremen, Deutschland - Die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD könnten zur Schaffung eines neuen Ministeriums für Raumfahrt in Deutschland führen. Dies wird in Bremen positiv aufgenommen, da das bestehende Ministerium für Bildung und Forschung in zwei Teile aufgeteilt werden soll. Während Bildung in das Familienministerium integriert werden soll, werden Forschung, Technologie und Raumfahrt in einem neuen Ministerium gebündelt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder beschreibt dieses Vorhaben als „Super-Hightech-Ministerium“.
In Bremen sind etwa 12.000 Menschen in der Luft- und Raumfahrtbranche beschäftigt, was die höchste Beschäftigungsquote in Deutschland im Verhältnis zur Einwohnerzahl darstellt. Das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) an der Universität Bremen sieht die Pläne ebenfalls positiv und erwartet eine Stärkung der Raumfahrt durch die neue Ministeriumsstruktur. Deutschland plant zudem, sich an einer Nachfolgelösung für die International Space Station (ISS) zu beteiligen, die bis 2030 von den USA, Japan, Kanada und der ESA betrieben wird. ZARM hebt die ISS als wichtiges Labor für Forschung unter Mikrogravitation hervor und betont, dass die Mittel für das nationale Raumfahrtprogramm in den letzten Jahren rückläufig waren. Eine Verbesserung durch die neue Ministeriumsstruktur wird als notwendig erachtet.
Raumfahrtoffensive und wirtschaftliche Bedürfnisse
Der Koalitionsvertrag der Parteien betont die Notwendigkeit, die Raumfahrtindustrie in Deutschland zu stärken. Raumfahrt wird als Schlüsseltechnologie für Sicherheit und militärische Fähigkeiten angesehen. Zu den geplanten Maßnahmen gehören der Aufbau einer eigenen Satelliteninfrastruktur, die Erhöhung der Beiträge Deutschlands zur Europäischen Weltraumorganisation (Esa) und der Ausbau des nationalen Raumfahrtprogramms. Das Ziel ist es, einen deutschen Astronauten oder eine Astronautin zum Mond zu schicken und kleine sowie mittlere Unternehmen im Raumfahrtmarkt zu fördern.
Der deutsche Beitrag zur ESA soll erhöht werden, was als besonders wichtig erachtet wird, da viele nationale Raumfahrtaktivitäten als zu kostspielig angesehen werden. Auch die Bundeswehr plant ein eigenes Satellitennetzwerk, das Hunderte von Satelliten bis 2029 umfassen soll, mit Kosten von bis zu 10 Milliarden Euro. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterstützt diese Pläne und sieht sie als gute Voraussetzungen für die Zukunft der deutschen Raumfahrt. Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) fordert zudem 6 Milliarden Euro für die ESA-Ministerratskonferenz.
Angesichts der prognostizierten Marktveränderungen wird erwartet, dass der Raumfahrtmarkt bis 2030 auf eine Billion US-Dollar wachsen wird, mit einer Verdopplung der aktiven Satelliten innerhalb des nächsten Jahrzehnts. Deutschland strebt außerdem Unabhängigkeit im Bereich Satelliteninternet an, um die Abhängigkeit von US-Unternehmen zu verringern. Unternehmen wie OHB und Airbus haben sich bislang nicht zu den Plänen für ein Raumfahrtministerium geäußert.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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