Abt Pius Engelbert: Ein Leben zwischen Tradition und Wandel im Kloster

Pius Engelbert, der von 1999 bis 2006 Abt des Benediktinerklosters Gerleve im Münsterland war, ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Dies gab seine Gemeinschaft bekannt. Engelbert, ein angesehener Professor für Kirchengeschichte, führte während seiner Amtszeit bedeutende Veränderungen in der Abtei durch, darunter die Komplettrenovierung der Abteikirche und die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg. Er wurde am 6. Oktober 2023 in einem Pflegezentrum in Coesfeld für tot erklärt.

Geboren 1936 in Köln, trat Engelbert 1956 in die Abtei Gerleve ein und war ein aktives Mitglied der kirchengeschichtlichen Forschung. Nach mehreren Lehraufträgen, insbesondere in Rom am Benediktiner-Kolleg Sant‘ Anselmo, kehrte er 1999 als Abt nach Gerleve zurück. Seine Nachfolger, Laurentius Schlieker und später Andreas Werner, folgten auf ihn, nachdem er 2006 in den Ruhestand ging. Die Abtei würdigt Engelbert als vielseitige Persönlichkeit – Historiker, Priester und Mönch – der große Anerkennung in Fachkreisen sowie breiter Öffentlichkeit errang, etwa durch seine Arbeit im Auftrag des Heiligen Stuhls zur Untersuchung von Missbrauchsvorwürfen in der Benediktinerabtei Ettal.