Aktivrente: 2000 Euro steuerfrei für Rentner ab 2026 – Alle Details!
Deutschland - Am 12. April 2025 haben CDU, CSU und SPD einen Koalitionsvertrag unterzeichnet, der weitreichende Maßnahmen zur Rentenreform beinhaltet. Ein zentrales Element dieses Vertrags ist die Einführung einer neuen Regelung, die als „Aktivrente“ bekannt ist. Ab 2026 sollen Rentner, die weiterhin arbeiten, bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei dazuverdienen können, sofern sie die Regelaltersgrenze erreicht haben. Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, der diese Regelung entworfen hat, könnte als zukünftiger Wirtschafts- und Sozialminister fungieren. Die Einzelheiten des Koalitionsvertrags werden heute um 15 Uhr vorgestellt, und es gibt bereits erste Hinweise auf die zukünftige Ministerverteilung, die voraussichtlich das Arbeitsministerium an die SPD unter Bärbel Bas geben wird.
Die Einführung der Aktivrente ist Teil eines umfassenderen Plans, um das Rentenniveau bis 2031 auf 48 Prozent zu sichern, was jedoch höhere Beiträge zur Rentenkasse nach sich ziehen wird. Dabei ist es für Rentner derzeit bereits möglich, neben der Rente zu arbeiten, allerdings muss ihr Einkommen versteuert werden. Die Aktivrente soll Anreize schaffen, damit mehr Menschen länger im Erwerbsleben bleiben, ohne das reguläre Renteneintrittsalter anzuheben. Bei einer Anhebung des Renteneintrittsalters könnten Menschen, die später in Rente gehen, länger in die Rentenversicherung einzahlen, was die Finanzierung stabilisieren würde.
Maßnahmen zur Rentenversicherung und wirtschaftliche Effekte
Die Aktivrente ist eine Reaktion auf die demografischen Herausforderungen in Deutschland, die langfristige Finanzierungsprobleme für die gesetzliche Rentenversicherung mit sich bringen. Wissenschaftler warnen vor „schockartig steigenden Finanzierungsproblemen“. Aktuelle Daten zeigen, dass 61% der Rentner weniger als 1.200 Euro netto im Monat erhalten, wobei ein Drittel unter 750 Euro liegt. Diese Situation wird durch die sinkende Zahl der Erwerbstätigen im Verhältnis zu den Rentnern weiter verschärft.
Die Aktivrente könnte, wie eine Prognos-AG-Studie aus dem November 2024 zeigt, das Erwerbsleben von etwa 300.000 zusätzlichen Rentnern bis zu 18,2 Milliarden Euro Wertschöpfung, sowie bis zu 5,2 Milliarden Euro an zusätzlichen Steuern und Sozialbeiträgen ermöglichen. Allerdings sind die Effekte umstritten: Experten wie Ruth Schüler und Martin Werding äußern Skepsis, dass die Mehrheit der Rentner von der Regelung profitiert. Insbesondere wird befürchtet, dass viele Rentner vor dem regulären Renteneintrittsalter (durchschnittlich 64 Jahre) in Rente gehen.
Finanzielle Belastungen und Zukunftsaussichten
Die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland basiert auf einem Umlageverfahren, bei dem die aktuellen Beiträge der Erwerbstätigen die laufenden Rentenzahlungen finanzieren. Dies stellt innerhalb des deutschen Sozialsystems eine Herausforderung dar, insbesondere da 30% der Ausgaben der Rentenversicherung durch Steuermittel gedeckt werden. Prognosen deuten darauf hin, dass bei Beibehaltung der Haltelinien bis 2025 bis zu 60% des Bundeshaushalts für Rentenleistungen benötigt werden könnten, was auch zu einer steigenden Neuverschuldung führen kann.
Bei den aktuellen Herausforderungen der Rentenfinanzierung sind Reformen zwingend notwendig. So fordern Experten nicht nur eine Anhebung des Renteneintrittsalters, das bis 2029 schrittweise auf 67 Jahre erhöht wird, sondern auch, das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung anzupassen. Diese Maßnahmen sind entscheidend zur Bekämpfung der Altersarmut, die insbesondere Frauen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien betrifft, und zur Stabilisierung einer zunehmend angespannten Rentenkasse.
Die grundlegenden Ziele der neuen Regierungsvorhaben sind, das Rentenniveau zu stabilisieren und Anreize für eine längere Erwerbstätigkeit zu schaffen, während gleichzeitig die Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Rentenversicherung angegangen werden müssen. Trotz der Bedenken hinsichtlich der praktischen Umsetzung der Aktivrente bleibt abzuwarten, wie effektiv diese Maßnahmen in einem sich wandelnden demografischen Kontext sein werden.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | Deutschland |
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