Antisemitischer Anschlag auf Neuköllner Kulturkneipe: Pflastersteinwurf!

Antisemitischer Anschlag auf Neuköllner Kulturkneipe: Pflastersteinwurf!
Neukölln, Deutschland - Am Freitagmittag wurde die Neuköllner Kulturkneipe „Bajszel“ erneut Ziel eines antisemitischen Angriffs. Nach Angaben von Tagesspiegel warf mindestens ein Unbekannter einen Pflasterstein gegen die Sicherheitsscheibe des Lokals. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, da die Scheibe dem Angriff standhielt. Bei dem Vorfall, der gegen 15 Uhr stattfand, war bereits ein Mitarbeiter vor Ort, da die Kneipe normalerweise um 16 Uhr öffnet.
Die Betreiber:innen der „Programmschänke Bajszel“ haben in der Vergangenheit wiederholt auf Bedrohungen und Angriffe aufmerksam gemacht. Der Vorfall ist Teil einer Serie von antisemitischen Übergriffen, die die Kneipe seit geraumer Zeit betreffen. Die Betreiber:innen berichteten von Beleidigungen, einem Brandanschlag im September 2024 und einem weiteren Angriff, bei dem ein Pflasterstein während des Betriebs gegen die Scheibe geworfen wurde. Seitdem patrouillieren Objektschützer der Polizei vor der Kneipe. Die Betreiber:innen haben Anzeige erstattet und werfen der Polizei vor, keine Zeugen befragt und nicht alle Beweismittel gesichert zu haben.
Antisemitische Parolen und Bedrohungen
Der Angriff geht einher mit anderen bedrohlichen Vorfällen. Betreiber Alexander Carstiuc schildert einen Vorfall mit zwei mutmaßlich arabischstämmigen Hamas-Anhängern, die antisemitische Parolen wie „Fuck Israel, Viva Hamas, Tod den Juden, Destroy Israel“ äußerten. Auf einen Hinweis zu einem Social-Media-Post, der eine Gruppe junger Männer zeigt, die teilweise Kuffiyahs tragen, reagierte Carstiuc umgehend, indem er die Polizei informierte und Anzeige erstattete. In der Kneipe fanden sich Überreste zerrissener Flyer, darunter ein Regenbogen-Sticker mit Davidstern.
Die Bedrohungslage für jüdische Menschen in Deutschland hat sich in den letzen Monaten aufgrund internationaler Ereignisse, wie dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, verschärft. Laut einem Bericht der Bundesregierung, auf den Bundestag verweist, ist die Zahl antisemitischer Straftaten im Jahr 2023 gestiegen und bleibt auch im Jahr 2024 auf hohem Niveau.
Forderungen nach mehr Schutz und Maßnahmen
Carstiuc fordert mehr Polizeipräsenz von der Öffnung bis zum Ladenschluss der Kneipe. Der tägliche Polizeischutz, der nach dem Brandanschlag gewährt wurde, beginnen nur ab 18:30 Uhr. Diese Situation verdeutlicht, wie wichtig präventive Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus sind. Der Bericht der Bundesregierung hebt hervor, dass der Schutz jüdischen Lebens sowie die Bekämpfung von Antisemitismus vorrangige Ziele sind.
Die Betreiber:innen des Bajszel haben zudem Sicherheitstrainings für ihr Personal eingeführt, um sie besser auf Bedrohungen vorzubereiten. Die jüngsten Angriffe haben die Diskussion über die Sicherheit jüdischer Menschen in Deutschland weiter befeuert, und der Bedarf an präventiven sowie repressiven Maßnahmen ist dringlicher denn je. Angesichts der aktuellen Gefährdung ist eine engere Zusammenarbeit zwischen den Behörden und der jüdischen Gemeinschaft erforderlich.
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Ort | Neukölln, Deutschland |
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