Neonazis und Querdenker: Stuttgart erneut im Zeichen gefährlicher Demos!

Stuttgart, Deutschland - Am 22. März 2025 fand in Stuttgart eine Querdenker-Demonstration statt, die unter anderem durch die Beteiligung von Neonazis ein besorgniserregendes Signal setzte. Veranstalter der Demo versuchen zwar, sich von rechtsextremen Gruppierungen zu distanzieren, jedoch gab es während der Veranstaltung deutliche Belege für die enge Verknüpfung mit dem Rechtsextremismus. Rechtsextreme Organisationen wie der „Störtrupp“, „Pforzheim Revolte“, „Unitas Germanica“, „Reconquista 21“ und die „Zollernalb-Jugend Aktiv“ hatten im Vorfeld ihre Teilnahme angekündigt. Eine Abgrenzung durch die Querdenker war während der Demo kaum zu erkennen, was die Bedenken über die Anschlussfähigkeit der Bewegung an rechtsextreme Ideologien verstärkt.
Die Proteste zogen nicht nur in Stuttgart, sondern auch in anderen Bundesländern Teilnehmer an. Unbekannte Teilnehmer führten während der Demonstration unter anderem den Hitlergruß und zeigten „White Power“-Handzeichen, was auf eine tiefere Verwurzelung in extremistischen Strömungen schließen lässt. Laut Berichten wurden auch Friedenstauben-Flaggen präsentiert, während ein Redner die Medienberichterstattung über den neonazistischen Aufmarsch kritisierte.
Aktuelle Entwicklungen und geplante Demonstrationen
In der Folge der gewaltsamen Ausschreitungen versuchen Neonazis in mehreren Städten, neue Gruppen zu gründen. Auf Telegram-Kanälen freuen sich Mitglieder der Querdenker-Szene über die hohe Teilnehmerzahl und äußern sich skeptisch gegenüber Gegendemonstranten sowie der Polizei. In einem gelöschten Beitrag wurde unter anderem eine „Todesstrafe für Befehlspolizisten“ diskutiert. Ein Aktivist der „Jungen Nationalisten“ kündigte die Wahl der rechtsextremen Kleinpartei „III. Weg“ an, was die Verstrickung von Querdenkern im rechtsextremen Spektrum weiter unterstreicht.
Für den 26. April 2025 ist der nächste bundesweite Protestmarsch unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ geplant. Ankündigungen für Demonstrationen gibt es auch in Karlsruhe, Reutlingen und Balingen. Dies geschieht im Kontext einer neuen Welle von Protesten, die über Telegram beworben werden und Themen wie flächendeckende Grenzkontrollen und die Unterstützung der Ukraine aufgreifen.
Einblicke in die Querdenker-Szene
Der Begriff „Querdenken“ beschreibt nicht nur unkonventionelles Denken, sondern hat sich seit 2020 zu einem Sammelbecken für Menschen entwickelt, die die Gefährlichkeit oder die Existenz des Coronavirus leugnen. Diese Bewegung, die nicht ausschließlich dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen ist, weist jedoch zahlreiche ideologische Überschneidungen auf. Bei den Protesten in der Vergangenheit mobilisierten die Querdenker Zehntausende, doch die Teilnehmerzahlen sind in den letzten Jahren gesunken und radikalisierte Teile erscheinen mittlerweile als Beobachtungsobjekte des Verfassungsschutzes.
Im Vorfeld der aktuellen Proteste kündigten einige rechtsextreme Gruppen, darunter auch Reichsbürger und die Kleinstpartei „Freie Sachsen“, ihre Teilnahme an den Demonstrationen an. Esto skalierte Schwierigkeiten werden von antifaschistischen Bündnissen aufgegriffen, die zu Blockaden und Gegenprotesten mobilisieren.
Die Dynamik in der Querdenker-Szene zeigt, dass sich radikalisierte Teile zunehmend vernetzen und einen gefährlichen Einfluss ausüben. Beobachter warnen, dass die Zusammenarbeit zwischen Querdenkern und Rechtsextremen weiter zunehmen könnte, insbesondere angesichts der anstehenden Proteste und der bereits beobachteten Aktivitäten in mehreren Städten.
Details | |
---|---|
Ort | Stuttgart, Deutschland |
Quellen |