Klimawandel bedroht Buchenwälder: Göttinger Studie schlägt Alarm!

Ebergötzen, Deutschland - Ein Forschungsteam der Universität Göttingen hat den Einfluss des Klimawandels auf die Regenverteilung in Buchenwäldern untersucht. Die Studie, die über einen Zeitraum von sieben Jahren in einem Wald bei Ebergötzen durchgeführt wurde, zeigt alarmierende Ergebnisse. Dabei wurden 30 Regensensoren sowie Sammelvorrichtungen für Blätter installiert, um präzise Daten über die Niederschlagsaufnahme zu sammeln.

Die Untersuchung ergab einen jährlichen Rückgang des Anteils des Regens, der den Boden erreicht, um 5,75 Prozent. Darüber hinaus lassen die Modelle darauf schließen, dass die Niederschlagsverteilung in Europa zunehmend variabler wird. Insbesondere wird erwartet, dass zwar die Regenmenge abnimmt und die Dauer einzelner Regenereignisse kürzer wird, jedoch gleichzeitig eine Zunahme der Intensität dieser Ereignisse zu verzeichnen ist. Diese Veränderungen führen zu einer Entkopplung der Wasserbewegungen im Wald-Ökosystem.

Auswirkungen auf das Buchenwachstum

Eine andere Studie zu den Buchenwäldern in Europa, die Wissenschaft.de veröffentlicht hat, unterstreicht, dass der Klimawandel das Wachstum der Rotbuche (Fagus sylvatica) besonders im Süden Europas erheblich beeinträchtigt. Die Wachstumsrate hat in den letzten 60 Jahren dort um bis zu 20 % abgenommen. Prognosen deuten darauf hin, dass dieser Rückgang in den kommenden Jahrzehnten weiterhin ansteigen wird. Obwohl in Nordeuropa leichte Zuwächse zu verzeichnen sind, können diese die Verluste im Süden nicht ausgleichen.

Die Rotbuche ist nicht nur die häufigste Laubbaumart in Deutschland, sie spielt auch eine zentrale Rolle im Kohlenstoffkreislauf und ist entscheidend für die CO2-Senkung in europäischen Wäldern. Ein Rückgang der CO2-Aufnahme gefährdet die Pufferwirkung der Wälder im Klimasystem. Experten fordern daher dringend Maßnahmen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel, um schwerwiegende ökologische und wirtschaftliche Konsequenzen zu vermeiden.

Regionale Unterschiede und Resilienz

Der Bericht des Schweizerischen Bundesinstituts für Wald-, Schnee- und Landschaftsforschung (Meteo Giornale) hebt hervor, dass extreme Wetterereignisse, wie Dürre und Hitze, stark auf die Buchenbäume einwirken. Zwischen 2018 und 2023 wurden massive Schäden durch solche Ereignisse beobachtet, und dies selbst in optimistischen Klimaszenarien. Die Anfälligkeit der Baumart gegenüber diesen Extremen erfordert einen resilienteren forstwirtschaftlichen Ansatz. Hierzu wird empfohlen, dürreresistente Arten wie Eichen zu integrieren.

In einer umfassenden Analyse von 780.000 Baumringen wurde ein Rückgang des Buchenwachstums um 20 % in Südeuropa festgestellt, während einige Regionen in Nordeuropa einen Anstieg verzeichneten. Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die Anpassungsfähigkeit der Buchenwälder, insbesondere in Italien, entscheidend ist. Dort zeigen südliche Buchen eine größere Resilienz gegenüber klimatischen Veränderungen, was auf eine effizientere Wassernutzung und ein besseres radiales Wachstum zurückgeführt wird.

Insgesamt könnte ein signifikanter Rückgang des Buchenwachstums bis zum Ende des Jahrhunderts prognostiziert werden, was ernsthafte Auswirkungen auf die Biodiversität und die ökologischen Funktionen der Wälder haben könnte. Alte Buchenwälder bieten Lebensraum für etwa 10.000 Arten und sind essentielle Rückzugsorte für Tiere wie Fledermäuse und Vögel. Um das Überleben dieser wichtigen Ökosysteme zu sichern, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache Klimawandel
Ort Ebergötzen, Deutschland
Quellen