Britannien zieht die Zügel an: Neue Visa-Regeln treffen Deutsche!
Großbritannien - Am Montag, dem 12. Mai 2025, kündigte die britische Regierung eine drastische Verschärfung der Einwanderungsregeln an. Laut Merkur wird Premierminister Keir Starmer in einer Pressekonferenz das neue „Immigration White Paper“ vorstellen. In seiner Ansprache wird er betonen, dass das Leben in Großbritannien ein „Privileg“ sei, das sich verdient werden müsse. Eine der zentralen Änderungen ist die Abschaffung des „Care Worker Visa“, was insbesondere die Anwerbung von Pflegekräften betreffen wird.
Die neuen Regelungen verlangen nun einen Hochschulabschluss, um das „Skilled Worker Visa“ zu erhalten. Zudem wird die Aufenthaltserlaubnis für Berufe ohne Hochschulabschluss stark zeitlich limitiert. Um das Einwanderungsbild weiter zu verschärfen, spielt die britische Regierung die Verantwortung der Arbeitgeber in die Hände und fordert diese auf, verstärkt britische Arbeitskräfte einzustellen. Für viele bleibt jedoch die Frist zur Beantragung der britischen Staatsbürgerschaft von fünf auf zehn Jahre erhöht.
Hintergrund der Veränderungen
Die Reformen sind das Ergebnis eines Regierungswechsels im vergangenen Jahr, als die konservative Regierung unter Boris Johnson, die für eine offene Einwanderung politik bekannt war, abgelöst wurde. Diese neuen Regelungen sind Teil des Bestrebens, ein Ende des „gescheiterten Experiments mit offenen Grenzen“ zu etablieren, wie Merkur berichtet. Während die Nettozuwanderung im Jahr 2024 bei 728.000 Personen lag, hat die Einwanderung aus EU-Staaten seit dem Brexit 2020 stark abgenommen.
Zusätzlich wurden neue Gesetze und Abkommen eingeführt, die die britische Migrationspolitik nachhaltig verändern. Der Zuwanderungsdruck ist erhöht worden, nicht zuletzt durch den Krieg in der Ukraine und die politische Unterdrückung in Hongkong. Das St. Matthew beschreibt, dass trotz strikter Einwanderungskontrollen die Nettozuwanderung im Jahr 2022 einen Rekordwert erreichte.
Einwanderung aus EU- und Nicht-EU-Staaten
Die Einwanderung aus Nicht-EU-Staaten hat seit dem Brexit zugenommen, während die Zuwanderung aus der EU gesunken ist. Dies sei vor allem auf das neue punktebasierte Einwanderungssystem zurückzuführen, das qualifizierte Arbeitskräfte priorisiert. Vor dem 31. Dezember 2020 galt noch die Reisefreiheit für EU-Bürger, die nun jedoch ein Visum beantragen müssen.
Die Liberalität der britischen Einwanderungspolitik zeigt sich auch in der Einführung spezieller Programme für ukrainische Flüchtlinge und das Graduate Visa für internationale Studierende. Laut bpb ist die Anzahl internationaler Studierender aus Nicht-EU-Ländern angestiegen, während die Attraktivität britischer Universitäten für EU-Studierende nachgelassen hat.
Insgesamt zeigt sich, dass die britische Regierung unter Druck steht, ihre Versprechen zur Reduzierung der Einwanderung einzulösen, während gleichzeitig der Fachkräftemangel in bestimmten Sektoren, besonders im Gesundheits- und Pflegebereich, spürbar ist. Die neuen Regelungen könnten dazu führen, dass die bereits komplexen Einwanderungswege für viele ausländische Fachkräfte noch unübersichtlicher werden.
Details | |
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Vorfall | Migration |
Ursache | Regierungswechsel, Einwanderungsgesetze |
Ort | Großbritannien |
Quellen |