Gebrauchte Autoteile: Der Schlüssel zur Rettung unseres Klimas!

Großbritannien - Eine aktuelle Studie aus Großbritannien hat aufgezeigt, dass der Einsatz gebrauchter Ersatzteile bei Autoreparaturen umweltfreundlicher ist als der Einbau neuer Teile. Die Untersuchung, die von der Vehicle Recyclers’ Association (VRA), der Unternehmensberatung Oakdene Hollins und dem Recycling-Unternehmen Synetiq durchgeführt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass insbesondere bei der Reparatur von Fahrzeugen signifikante CO2-Emissionen gesenkt werden können, wenn Teile wiederverwendet werden. Beispielsweise verursacht die Reparatur einer Tür des Volkswagen ID.3 mit gebrauchten Teilen 19% höhere CO2-Emissionen als bei der Reparatur des beschädigten Teils. Der Einbau neuer Teile führt sogar zu einer Erhöhung der Emissionen um 157% im Vergleich zu gebrauchten Teilen.

Die Studie analysierte dabei 33 Prozessschritte bei der Reparatur eines Unfallwagens, und untersuchte die CO2-Emissionen von der Abschleppfahrt bis zur Montage des Ersatzteils. Die Experten identifizierten, dass die Hauptemissionsquelle bei der Verwendung gebrauchter Teile das Lackieren ist, während bei neuen Teilen die energieintensive Stahlherstellung die CO2-Bilanz erheblich verschlechtert. Darüber hinaus hat eine Allianz vor einem Jahr den Einsatz gebrauchter Ersatzteile bei Autoreparaturen erlaubt, mit der Ausnahme von sicherheitsrelevanten Bauteilen, wie Lenkungen oder Achsen. In Großbritannien sind solche Reparaturen bereits gängig, während deutsche Kfz-Versicherer über hohe Reparaturkosten klagen, die durch die Preise neuer Ersatzteile beeinflusst werden.

Verschiedene Ansätze zur CO2-Bewertung

Die Notwendigkeit, CO2-Emissionen in der Lieferkette der Automobilindustrie zu reduzieren, wird zunehmend anerkannt. Verkehr war 2022 für etwa ein Viertel der CO2-Emissionen in der EU verantwortlich, wovon 71,7 Prozent vom Straßenverkehr stammen. Autohersteller (OEMs) stehen vor der Herausforderung, unterschiedliche Perspektiven bei der CO2-Berechnung zu harmonisieren. Zulieferer verwenden einen „Cradle-to-Gate“-Ansatz, während OEMs einen „Cradle-to-Grave“-Ansatz, der den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs inkludiert, benötigen. Diese Unterschiede erschweren die Einbeziehung von Daten über die Nutzungsphase und End-of-Life-Aspekte in die CO2-Bewertung der Fahrzeuge.

Strategien zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks in der Autoherstellung umfassen die Verwendung nachhaltiger Materialien, die Einrichtung geschlossener Kreisläufe sowie die Nutzung erneuerbarer Energien. Darüber hinaus ist es wichtig, dass umfassende Ökobilanzen auch andere Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung und Ressourcenverbrauch berücksichtigen. Besonders die Stahl- und Aluminiumproduktion trägt erheblich zu den Emissionen bei, weshalb eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen OEMs und Zulieferern notwendig ist, um die Emissionsbewertung zu verbessern und Möglichkeiten zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks zu identifizieren.

Allgemeine Trends im Verkehrssektor

Im deutschen Verkehrssektor stiegen die CO2-Emissionen im Jahr 2022 leicht auf 148 Millionen Tonnen, was das Jahresziel des Klimaschutzgesetzes um 9 Millionen Tonnen überschreitet. Um die erforderliche Halbierung der Emissionen bis 2030 zu erreichen, muss der Sektor auf ein emissionsfreies System umswitchen. Statistiken zeigen, dass 96% der Treibhausgasemissionen aus dem Straßenverkehr stammen, wobei 61% auf Pkw und 36% auf Lkw entfallen. Trotz eines gesunkenen spezifischen Kraftstoffverbrauchs von Pkw von 8,8 auf 7,4 Liter zwischen 1995 und 2020 liegt der reale Verbrauch um 39% höher als die Testverbräuche.

Die Verkehrswende, die für die Erreichung der Klimaziele entscheidend ist, erfordert nicht nur eine Transformation des motorisierten Individualverkehrs, der 75% der Personenkilometer ausmacht, sondern auch eine Verbesserung der Fahrzeugtechnik, sowie die Förderung von umweltfreundlicheren Verkehrsalternativen. Prognosen deuten darauf hin, dass ab 2035 in der EU keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden dürfen. Eine tiefgreifende Transformation der Mobilitätsbranche ist notwendig, damit die Klimaziele realisiert werden können.

Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, müssen alle Akteure in der Automobilindustrie enger zusammenarbeiten. Umfassende Ansätze, die den gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen betrachten und innovative Lösungen sowie Praktiken beinhalten, sind der Schlüssel zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Förderung nachhaltiger Mobilität.

Die genannten Aspekte verdeutlichen, dass nachhaltige Ansätze in der Automobilproduktion und -reparatur nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch ökonomisch vorteilhaft sind, um die steigenden Reparaturkosten in den Griff zu bekommen und den Klimawandel aktiv zu bekämpfen.

Details
Vorfall Umwelt
Ort Großbritannien
Quellen