Prinz Harry bricht sein Schweigen: „Ich fühle mich im Stich gelassen!“
Kalifornien, USA - Prinz Harry hat in einem emotionalen Interview mit der BBC über seine kürzliche Niederlage vor dem britischen Berufungsgericht gesprochen. Der Prozess bezog sich auf den Antrag, für ihn und seine Familie während ihrer Aufenthalte in Großbritannien einen Sicherheitsstatus zu erhalten, der dem der Royals entspricht. Die Gerichtsentscheidung beschreibt der Prinz als niederschmetternd und erläutert, dass er sich nach der Entscheidung „im Stich gelassen“ fühlt. Zudem äußerte Harry den starken Wunsch nach Versöhnung mit seinem Vater, König Charles III., dessen Krebserkrankung er beklagt. „Das Leben ist kostbar, und ich weiß nicht, wie lange mein Vater noch leben wird“, fügte er hinzu.
Hintergrund dieser Situation ist der als „Megxit“ bekannt gewordene Austritt von Harry und seiner Frau, Herzogin Meghan, aus dem Königshaus vor fünf Jahren. Seitdem wohnen sie in Kalifornien und haben sich öffentlich über ihre Familie geäußert. Harrys Autobiografie „Spare“ sowie eine Netflix-Dokuserie haben zusätzliche Spannungen mit der Königsfamilie erzeugt und auch Vorwürfe wie Rassismus bekräftigt. Sein Verhältnis zu Bruder William gilt als besonders angespannt.
Konflikte und Vorwürfe
Harry berichtet, dass er insbesondere die Trennung von seiner Familie schmerzt, besonders da seine Kinder, die in den USA geboren wurden, das Vereinigte Königreich nicht kennenlernen können. Der Prinz betont, dass er sich keine Welt vorstellen kann, in der er seine Frau und Kinder nach Großbritannien zurückbringt. Die Reaktionen innerhalb des Königshauses auf seine Äußerungen wurden als Wut, Groll und Misstrauen gegenüber Harry beschrieben.
Ein weiterer gravierender Grund für Harrys Besorgnis ist die Sorge um seine Sicherheit. Seine Anwältin führte während des Verfahrens eine Morddrohung der Terrororganisation Al-Qaida an, was die Dringlichkeit seiner Sicherheitsbedenken unterstreicht. Das Berufungsgericht wies jedoch seinen Einspruch zurück, was dazu führte, dass Harry und seine Familie nun teilweise selbst für die Kosten der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen aufkommen müssen.
Die Rolle des Monarchen
Die Situation von Prinz Harry wirft auch Fragen zur Rolle des britischen Monarchen auf. König Charles III., der Titel des Staatsoberhauptes trägt, hat im Laufe seines Lebens vor allem zeremonielle und repräsentative Pflichten wahrgenommen. Währenddessen haben sich die Befugnisse des Monarchen im vergangenen Jahrhundert stark eingeschränkt. Heute liegt der Fokus auf rituellen Aufgaben, und politische Einflussnahme wird als unzulässig erachtet. Beispielsweise verlangt das Parlament des Vereinigten Königreichs, dass der Monarch den Chef der stärksten Partei im House of Commons zur Regierungsbildung auffordert, was Charles als Staatsoberhaupt regelmäßig übernimmt. Tagesschau berichtet, dass die Macht des Königshauses mittlerweile stark eingeschränkt ist und sich oft nur auf Zeremonien beschränkt.
Die Verstrickungen zwischen den persönlichen Anliegen eines Mitglieds der königlichen Familie und den institutionellen Rahmenbedingungen sind komplex. Harrys leidenschaftlicher Aufruf zur Versöhnung mit seinem Vater steht im Kontrast zu den strengen Regeln, die das Königshaus prägen und in der aktuellen Situation zur Isolation und Entfremdung beigetragen haben. Es bleibt abzuwarten, ob es eine Möglichkeit zur Heilung und Rückkehr zu familiären Bindungen gibt.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Kalifornien, USA |
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