Rüstungsindustrie jubelt: Deutsche Autobauer in Panzer-Produktion!

Deutschland - Die Bundesregierung Deutschlands plant eine signifikante Erhöhung der Verteidigungsausgaben und kündigt an, diese künftig von der Schuldenbremse auszunehmen. Laut Nordkurier sollen dreistellige Milliardenbeträge in die militärische Aufrüstung investiert werden. Die Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD sieht diese Maßnahme als notwendigen Schritt an, um die Bundeswehr aus ihrer gegenwärtigen Mangelverwaltung zu befreien.

Dr. Hans Christoph Atzpodien, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV), bezeichnete die Ankündigung als „Befreiungsschlag“. Er betonte, dass die tatsächlichen Bedarfe der Bundeswehr stark durch die Anforderungen der NATO geprägt sind. NATO-Generalsekretär Mark Rutte fordert zudem, dass die Verteidigungsausgaben auf mindestens 3% bis 3,5% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen müssen, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden.

Verteidigungsausgaben im europäischen Kontext

In der gesamten NATO wird für das Jahr 2024 ein Verteidigungsausgabenanteil von rund 2,71% des BIP geplant, was insgesamt etwa 1,5 Billionen US-Dollar entspricht. Insbesondere europäische NATO-Länder und Kanada sollen 2,02% des BIP für Verteidigung ausgeben, was 507 Milliarden US-Dollar entspricht, berichtet tagesschau.de. Auffällig ist, dass die europäischen Alliierten und Kanada ihre Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 17,9% steigern. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat zu einer veränderten Wahrnehmung der sicherheitspolitischen Lage geführt und motiviert viele Staaten, ihre Rüstungsinvestitionen zu erhöhen.

Deutschland plant für 2024 erstmals, über 2% (konkret 2,12%) für Verteidigung auszugeben. Dies wurde durch Berechnungsanpassungen ermöglicht, wobei ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro fast vollständig zur Beschaffung von Großgeräten eingeplant ist. Der Druck auf die NATO-Partner zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben bleibt nicht ohne Folgen; 23 NATO-Mitglieder wollen zumindest das 2%-Ziel erreichen. Spitzenreiter ist Polen mit 4,12% des BIP.

Wachstumsimpulse durch Verteidigungsinvestitionen

Laut einer Studie von EY und DekaBank investieren europäische NATO-Länder jährlich 72 Milliarden Euro in Rüstungsprojekte. Diese Ausgaben sichern und schaffen rund 680.000 Arbeitsplätze. Eine Steigerung der Verteidigungsausgaben auf 3% des BIP könnte zusätzliche 65 Milliarden Euro pro Jahr kosten und sogar 660.000 neue Arbeitsplätze generieren. Bemerkenswert ist, dass jeder Euro, der in den Verteidigungssektor investiert wird, eine doppelt so hohe wirtschaftliche Aktivität auslösen kann.

Die Rüstungsindustrie sieht sich jedoch zahlreichen Herausforderungen gegenüber, insbesondere in Bezug auf die erforderlichen neuen Produktionskapazitäten und die Finanzierung. Atzpodien wünscht sich klare Ansagen von europäischen Kunden über die benötigten Produkte und deren Stückzahlen. Die Versäumnisse bei der Genehmigung von Sicherheitsermächtigungen für Fachkräfte könnten das schnelle Vorankommen der Rüstungsproduktion gefährden.

Zusammenfassend sind die Weichen für eine umfassende Rüstungsanpassung in Deutschland und Europa gestellt. Das Zusammenspiel aus politischen Vorgaben, wirtschaftlichen Impulsen und sicherheitspolitischen Notwendigkeiten wird die nächsten Jahre prägen und könnte zu einer fundamental neuen Ausrichtung der Verteidigungspolitik führen.

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Ort Deutschland
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