Eberspächer stoppt Kündigungen bis 2027: Neue Vereinbarung unter Druck!

Eberspächer stoppt Kündigungen bis 2027: Neue Vereinbarung unter Druck!
Esslingen am Neckar, Deutschland - Eberspächer, der bekannte Automobilzulieferer mit Sitz in Esslingen am Neckar, setzt Zeichen in der Branche: Kündigungen am Stammsitz sind vorerst gestoppt. Dies verdanken die rund 10.680 Mitarbeiter einer neuen Vereinbarung, die im Rahmen eines Zusatz-Tarifvertrags beschlossen wurde und bis zum 31. Dezember 2027 gelten soll. Die Nachricht sorgt nicht nur für Erleichterung unter den Beschäftigten, sondern wird auch von der IG Metall als ein wichtiger Schritt gewertet, wenngleich die Gewerkschaft die Vereinbarung als „bittere Kröte“ bezeichnet, da sie vom Standardvertrag abweicht. Merkur berichtet, dass …
Die Einigung wurde zwischen Eberspächer, dem Betriebsrat und der IG Metall erzielt und bedeutet, dass betriebsbedingte Kündigungen im Gemeinschaftsbetrieb nur noch mit beidseitigem Einverständnis möglich sind. Ein positiver Aspekt ist die Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit im Stammwerk auf 37 Stunden, jedoch ohne eine Anpassung der Gehälter. Alternativ haben Mitarbeiter die Möglichkeit, auf eine Gehaltskürzung einzugehen.
Finanzielle Einbußen und Perspektiven
Doch die Vereinbarung bringt auch Veränderungen in der Entlohnung mit sich: Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden in den Jahren 2025 auf 50 Prozent und in den folgenden zwei Jahren auf 60 Prozent eines Monatsentgeltes reduziert. Die Hoffnung bleibt, dass Bonuszahlungen rückwirkend gezahlt werden, sofern sich die wirtschaftliche Lage von Eberspächer verbessert. Es ist ein gewagter Deal, nach einem Jahr, in dem das operative Ergebnis fast verdoppelt wurde – allerdings sank der Konzernumsatz um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die Notwendigkeit für dieser Schritte unterstreicht.
Ein weiterer Standort, der von Eberspächer belebt wird, ist Neunkirchen im Saarland. Hier wurde ebenfalls eine Zukunftsvereinbarung getroffen, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausschließt. Über 1.000 Mitarbeiter stehen somit auf der sicheren Seite. BW24 berichtet von diesen Entwicklungen.
Strategische Ausrichtung
Die Strategie des Unternehmens beinhaltet auch den Bau einer neuen Fabrik in Bulgarien, die Heizungen für Elektrofahrzeuge produzieren soll. Damit wendet sich Eberspächer den neuen Trends in der Automobilbranche zu. Zudem wird die Abgassparte „Purem by Eberspächer“ seit 2021 als eigenständiges Tochterunternehmen geführt, und Gerüchte über einen Verkauf dieser Sparte wurden zurückgewiesen.
Die IG Metall wahrt dabei den klaren Blick: Der Zukunftsvertrag sei kein Allheilmittel, sondern ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ein Ansatz, der auch bei anderen Automobilzulieferern wie Mahle verfolgt wird, wo ebenfalls ein Zukunftstarifvertrag ausgeschnackt wurde, um Kündigungen bis 2025 auszuschließen. IG Metall erarbeitet die Zukunft und schafft damit Raum für Innovation und Qualifizierung in Zeiten rasanter Veränderungen.
Generell zeigt sich, dass die Automobilbranche sich mitten in einem Wandel befindet, in dem flexible Lösungen gefragt sind. Eberspächer setzt mit seinen Maßnahmen ein Zeichen für die Beschäftigten – auch wenn es einige Anpassungen mit sich bringt. Ein gutes Händchen in dieser sprunghaften Zeit kann der Schlüssel zu einer stabilen Zukunft sein.
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Ort | Esslingen am Neckar, Deutschland |
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