Wende in Beziehungen: Studie zeigt, wie Trennungen sich ankündigen!

Mainz, Deutschland - Eine aktuelle Studie, durchgeführt von Prof. Dr. Janina Bühler von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Prof. Dr. Ulrich Orth von der Universität Bern, zeigt, dass Unzufriedenheit in Paarbeziehungen ab einem bestimmten Zeitpunkt häufig zur Trennung führt. Diese Erkenntnisse wurden im Journal of Personality and Social Psychology veröffentlicht und basieren auf Daten von 11.295 Personen aus Deutschland, Australien, Großbritannien und den Niederlanden, die über einen Zeitraum von 12 bis 21 Jahren gesammelt wurden. Ein beachtlicher Aspekt der Studie ist die Identifikation von zwei Phasen im Endstadium einer Beziehung: einem graduellen Rückgang der Zufriedenheit, gefolgt von einem kritischen Transitionspunkt, an dem die Zufriedenheit stark abnimmt.

Das Ende einer Beziehung schleicht sich demnach oft ein bis zwei Jahre vor der finalen Trennung ein. Während dieser Zeit zeigt sich ein präterminaler Rückgang der Zufriedenheit, der nach Erreichen des Transitionspunktes in die terminale Phase übergeht. Letztere dauert im Durchschnitt ein bis zwei Jahre und ist durch einen rapid steigenden Unzufriedenheitsgrad gekennzeichnet. Diese Alarmzeichen sind jedoch nicht immer eindeutig: Während die Person, die die Trennung initiiert, oft frühzeitig Unzufriedenheit empfindet, erkennt das zurückgelassene Partner oftmals erst später den Wendepunkt.

Wirkung von Paartherapien

In Anbetracht dieser Ergebnisse wird der Bedarf an Unterstützung für belastete Beziehungen deutlich. Laut einer Studie von Roesler zeigen etwa 70 % der Paare, die eine Paartherapie in Anspruch nehmen, signifikante Verbesserungen. Dies stellt nicht nur eine Möglichkeit dar, die Trennungsrate zu verringern, sondern auch eine Chance für Paare, ihre Beziehung in der präterminalen Phase zu stärken.

Die Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) wird in diesem Kontext als besonders wirksam erachtet. Mit einer Verbesserung von 86-90 % bei durchschnittlich zehn Sitzungen zeigt sie superior Ergebnisse im Vergleich zu anderen Therapieansätzen. Die systemische Paartherapie, die in Deutschland häufig angewendet wird, hat den bisherigen Daten zufolge eine geringere Effizienz in der Lösung von Beziehungsproblemen bei den Paaren. Untersuchungen belegen, dass 70 % der behandelten Paare von systemischer Therapie profitieren, jedoch deren Effektivität im Vergleich zu EFT hinterherhinkt.

Praktische Übungen zur Verbesserung der Beziehung

Um Paare in ihrer Beziehung zu unterstützen, werden verschiedene Übungen aus der systemischen Paartherapie empfohlen, die nicht nur während der Therapiesitzungen, sondern auch im Alltag umgesetzt werden können. Ziel dieser Übungen ist die Verbesserung der Kommunikation, das Identifizieren von Problemen sowie die Stärkung von Vertrauen und Empathie. Einige Beispiele aus dieser Methodik umfassen:

  • Eisbrecher: Fragen, um Neues über den Partner zu erfahren.
  • Lass dich fallen: Eine Vertrauensübung, bei der ein Partner sich fallen lässt.
  • Blick auf die Beziehung: Ein Fragebogen zur Analyse der Beziehungssituation.

Diese und viele weitere Übungen zielen darauf ab, die Beziehung auf eine partnerschaftliche Ebene zurückzuführen, bevor es zu einem potenziellen Transitionspunkt kommt. Damit bietet die Forschung nicht nur wertvolle Einsichten über das Ende von Beziehungen, sondern auch konkrete Ansätze zur Verbesserung der Paarinteraktion.

Die Studie von Bühler und Orth sowie die Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit von Paartherapien verdeutlichen die Relevanz von frühzeitiger Intervention in Beziehungen. Während die Erkenntnisse über den Rückgang der Zufriedenheit von Paaren unterstreichen, dass Handlungsbedarf oft erst zu spät erkannt wird, könnte eine frühzeitige Erkennung und Behandlung in der präterminalen Phase wesentlich zur Stabilisierung von Partnerschaften beitragen. Dies ist ein wertvoller Hinweis für die Praxis und für Paare, die an ihrer Beziehung arbeiten möchten.

Für weitere Details zu den Übungen und Ansätzen der Paartherapie können Interessierte die Berichte von CleverMemo, sowie die Forschungsergebnisse von KH Freiburg und die Studie von Universität Mainz einsehen.

Details
Vorfall Trennung
Ursache Unzufriedenheit
Ort Mainz, Deutschland
Quellen