Osterhasen aus Owingen: Handwerkliche Schokolade, die begeistert!

Owingen, Deutschland - In Owingen hat die Konditormeisterin und Schokoladen-Sommelière Sabine Bergmann in der hiesigen Konditorei Schindler eine bemerkenswerte Leidenschaft für die Herstellung von Schokoladen-Osterhasen entwickelt. Die handgefertigten Figuren, die als „handgeschöpft“ bezeichnet werden, erfordern viel Liebe und Sorgfalt in jedem einzelnen Herstellungsschritt. Bergmann, die ihre Ausbildung im Allgäu begann und ihre Meisterprüfung in Köln ablegte, hebt die Komplexität der Fertigung hervor: „Die Herstellung eines Osterhasen umfasst zahlreiche Einzelschritte“, erläutert sie.

Zu Beginn des Prozesses wird die Schokoladen-Rohmasse schonend eingeschmolzen. Anschließend wird sie in Hasen-Ausgussformen mit verschiedenen Schokoladenmassen modelliert. Bergmann’s kreative Arbeit umfasst auch das „Schminken“ der Hasen – dabei werden Augen, Ohren, Nase und Schwanz gestaltet. Der richtige Zeitpunkt für die Bearbeitung der Formen ist entscheidend, um eine optimale Stabilität der Schokoladenhasen zu gewährleisten und ein Zusammenfallen oder Zerbrechen zu vermeiden.

Herausforderungen in der Schokoladenproduktion

Die Lieferung und die Preise von Schokoladen-Rohmasse stellen Bergmann und vielen anderen Produzenten derzeit eine Herausforderung dar. Im Jahr 2023 sind die Rohstoffpreise aufgrund von Missernten um bemerkenswerte 50 bis 80 Prozent gestiegen. Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt die Qualität der gefertigten Produkte für Bergmann an oberster Stelle. Ihre Pralinen-Kreationen wurden beim ‚German Chocolate Award‘ mit zweimal Gold und viermal Silber ausgezeichnet.

Die Produktion der Osterhasen beginnt in der Regel nach der Fasnet, wobei der Großteil der Arbeit in den vier Wochen vor Ostern erfolgt. Diese traditionsreiche Arbeit hat ihre Wurzeln in Bräuchen, die bis ins Jahr 1682 zurückreichen, als der Osterhase erstmals in einer Dissertation von Johannes Richter in Heidelberg wissenschaftlich erwähnt wurde. In Owingen werden zudem Zuckerhasen in verschiedenen Größen nach der gleichen Sorgfalt hergestellt wie die Schokoladenhasen.

Geschichte der Schokolade

Die Herstellung von Schokolade hat sich über die Jahrhunderte stark gewandelt. So begann um 1800 die industrielle Revolution, die insbesondere die Schokoladenbranche nachhaltig veränderte. Die Firma Fry & Sons in Bristol setzte 1789 als erste eine Dampfmachine zur Kakaoverarbeitung ein, was die Produktionsweise revolutionierte. Diese „Dampfschokoladen“ ermöglichten eine effizientere Herstellung.

Ein weiterer Meilenstein war die Entwicklung des Kakaopulvers mit geringem Fettanteil durch den Holländer van Houten im Jahr 1828. Van Houten verbesserte das Mischen von Kakaopulver mit Wasser und veränderte damit dessen Geschmacksprofil. Abgerundet wird die Geschichte der Schokolade durch die Einführung der Conche durch Rodolphe Lindt im Jahr 1879, welche die Schokoladenmasse feiner machte und entscheidend für die zarte Textur der Schokolade war.

Heute stehen handwerklich gefertigte Schokoladenprodukte wie die von Sabine Bergmann im Kontrast zur industriellen Massenproduktion, wobei der Wert von Handwerk und Qualität weiterhin an Bedeutung gewinnt.

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Ort Owingen, Deutschland
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