Transformationskongress in Heidenheim: Chancen und Herausforderungen für Zulieferer

Am 15. Mai 2025 diskutierte der Transformationskongress in Heidenheim Herausforderungen und Chancen für die Automobil-Zulieferer.
Am 15. Mai 2025 diskutierte der Transformationskongress in Heidenheim Herausforderungen und Chancen für die Automobil-Zulieferer. (Symbolbild/NAG)

Heidenheim, Deutschland - Der Transformationskongress Ostwürttemberg, organisiert vom Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg, fand kürzlich in Heidenheim statt. Ziel des Kongresses war es, die Automobil-Zulieferer in der Region bei der anstehenden Transformation zu unterstützen. Der Hauptredner, Franz Loogen, Geschäftsführer der Agentur e-mobil BW, sprach über die Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersieht. Themen wie Überkapazitäten, Regulierungen, internationaler Protektionismus sowie die wachsende Relevanz von Software, Batterie- und Künstlicher Intelligenz (KI) wurden thematisiert.

Loogen betonte, dass Deutschland im internationalen Vergleich mit einer Jahresproduktion von 4,1 Millionen Autos relativ niedrig dasteht. Trotz dieser Herausforderungen sieht er jedoch Perspektiven in den Technologiesprüngen, insbesondere in den Bereichen Robotik, Wasserstoff- und Batterietechnik. Er ermutigte die Zulieferer, ihre Kompetenzen in der Blech- und Kunststoffverarbeitung auszubauen und Softwareintegrationen voranzutreiben, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Infrastrukturprojekte und regionale Entwicklungen

Heidenheims Landrat Peter Polta verwies in seiner Ansprache auf ein bedeutendes Infrastrukturprojekt zur Elektrifizierung und zum zweigleisigen Ausbau der Brenzbahn, das mit Kosten von rund 600 Millionen Euro veranschlagt ist. Die Gespräche mit der Deutschen Bahn über Finanzierungsvereinbarungen verlaufen positiv. Auch Dr. Joachim Bläse, der Landrat des Ostalbkreises, äußerte sich kritisch zu pauschalen Bürokratieabbaureformen und forderte, dass Veränderungen klar benannt werden müssen.

Ein weiterer wichtiger Punkt kam von Thilo Rentschler von der IHK Ostwürttemberg, der die Erneuerung des Masterplans für die Zukunftsoffensive Ostwürttemberg ankündigte. Dieser umfasst vier zentrale Bereiche: Innovations-Ökosystem, Infrastruktur, Energiewende sowie Resilienz- und Verteidigungsfähigkeit. Parallel dazu präsentierten Dr. Henry Goecke und Marc Aperdannier die Future Skills Studie 2030, die die zukünftigen Kompetenzen der Wirtschaft in Ostwürttemberg identifiziert.

Fachliche Diskussionen und Panels

Während des Kongresses fanden mehrere Expertenpanels statt, die sich mit drängenden Themen auseinandersetzten. In einem Panel zum zirkulären Wirtschaften wurden Ansätze zur Verlängerung von Produktlebenszyklen und zur Vermeidung von Wertverlusten diskutiert. Dies ist besonders relevant, da die deutsche Zulieferindustrie, die aus zahlreich spezialisierten, oft kleineren Unternehmen besteht, sich auf massive Veränderungen in ihrem Produktportfolio einstellen muss. Viele dieser Unternehmen sind Weltmarktführer und werden durch die Transformation enorm gefordert.

Die Corona-Pandemie hat zudem die Herausforderungen erhöht, da sie zu einem Rückgang der weltweiten Nachfrage führte. Die Bundesregierung setzt daher auf ein Konjunkturpaket, um die Zulieferindustrie während der Krise zu unterstützen. Der Anteil der Unternehmen, die aktiv am Hochlauf der Elektromobilität beteiligt sind, liegt bereits bei über 50 Prozent, und die deutschen Zulieferer sind Pioniere auf dem Gebiet des autonomen und vernetzten Fahrens.

Abschließend fand in der Voith-Arena ein weiterer Höhepunkt des Kongresses statt: Ein Vortrag eines Vertreters des 1. FC Heidenheim 1846 über den Weg des Vereins in die Bundesliga, gefolgt von einer Stadion-Tour. Die Veranstaltung richtete sich an Unternehmen, Beschäftigte, Betriebsräte sowie interessierte Forscher und Bürger, um die Themen der Automobilindustrie und des fahrzeugnahen Maschinenbaus umfassend zu beleuchten.

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Ort Heidenheim, Deutschland
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