Audi plant drastischen Stellenabbau: 7.500 Jobs in Neckarsulm betroffen!
Neckarsulm, Deutschland - Audi hat sich mit dem Betriebsrat auf ein umfangreiches Sparpaket geeinigt, das der Automobilhersteller als Antwort auf Herausforderungen in der Branche umsetzt. Laut Informationen von SWR soll bis 2029 der Abbau von rund 7.500 Arbeitsplätzen erfolgen. Die Maßnahmen zielen darauf ab, über das Werk in Neckarsulm mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr einzusparen und die Profitabilität sowie Effizienz des Unternehmens zu steigern.
Das Sparpaket wird in einem sozialverträglichen Rahmen umgesetzt, wobei der Stellenabbau überwiegend indirekte Bereiche wie Verwaltung, Vertrieb und technische Entwicklung betrifft. In der Produktion sollen keine Arbeitsplätze gekürzt werden. Audi plant, bis zu 1.000 neue Stellen zu schaffen und setzt auf Programme wie Altersteilzeit und Vorruhestand, ohne dabei betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen.
Details zur Arbeitsplatzsituation
Die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite zogen sich seit November 2024 hin und fanden nach insgesamt 88 Stunden ihren Abschluss. Dabei hatte die Arbeitgeberseite ursprünglich den Abbau von bis zu 12.000 Arbeitsplätzen angedacht, was jedoch durch intensive Verhandlungen mit dem Betriebsrat abgewendet werden konnte. Laut Augsburger Allgemeine könnte bis 2027 bis zu 6.000 Jobs wegfallen, während die Beschäftigungssicherung bis Ende 2033 verlängert wurde. Aktuell beschäftigt Audi in Deutschland etwa 55.413 Mitarbeiter, davon rund 40.000 in Ingolstadt.
In der Vergangenheit hat Audi bereits Maßnahmen zur Reduzierung des Personalbestands umgesetzt, sodass ungefähr 10.000 Stellen im Rahmen früherer Sparprogramme abgebaut wurden. Audi-Chef Gernot Döllner betonte die Notwendigkeit dieser Personalanpassungen in Anbetracht der aktuellen Marktsituation, insbesondere nach Rückschlägen auf dem chinesischen Markt und der langsamen Durchdringung der Elektrofahrzeuge.
Zukunftsperspektiven für Audi
Die Eckpunkte der zukünftigen Unternehmensstrategie wurden bei einer Betriebsversammlung in Ingolstadt vorgestellt. Audi plant bis 2029 Gesamtinvestitionen von rund acht Milliarden Euro in die Standorte Ingolstadt und Neckarsulm. Der Standort Neckarsulm wird darüber hinaus als Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Produktion etabliert. Geplant ist zudem die Errichtung eines Innovationsparks für Künstliche Intelligenz in Heilbronn. Diese Initiativen sollen auch die Entwicklung neuer Automodelle fördern, darunter die Prüfung eines weiteren Modells in Neckarsulm.
Die Umstrukturierung erfolgt vor dem Hintergrund einer wachsenden Transformation in der gesamten Automobilindustrie. Laut einer Studie des ifo Instituts, veröffentlicht im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie (VDA), werden bis 2025 mindestens 178.000 Arbeitsplätze in der Branche betroffen sein. Bis 2030 könnten es sogar bis zu 215.000 Arbeitsplätze sein, da die Transformation hin zur Elektromobilität nach wie vor viele Herausforderungen mit sich bringt. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit innovativer Ansätze und Technologiefortschritte, um die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie in Deutschland nachhaltig zu sichern.
Die Herausforderungen, mit denen Audi konfrontiert ist, sind nicht nur auf interne Umstrukturierungen zurückzuführen, sondern auch auf externe Faktoren wie hohe Energiekosten und Marktveränderungen. Um diesen entgegenzuwirken, wurden Outsourcing-Pläne in Bereichen wie Vertrieb und Werkservice aufgegeben, und Audi setzt mehr auf Insourcing, um bis zu 1.000 Stellen zurückzuholen.
Details | |
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Vorfall | Stellenabbau |
Ort | Neckarsulm, Deutschland |
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