Astronaut Alexander Gerst wird mit Ehrentitel Professor ausgezeichnet
Künzelsau, Deutschland - Astronaut Alexander Gerst, bekannt als „Astro-Alex“, wurde heute von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit dem Ehrentitel „Professor“ ausgezeichnet. Diese Ehrung fand in Stuttgart statt und erkennt herausragende Leistungen in Wissenschaft, Kunst und Forschung sowie deren Vermittlung an. Gerst, der 49 Jahre alt ist, sieht diese Auszeichnung als Ansporn, Wissenschaft verständlich zu kommunizieren, und hebt die Bedeutung des Verstehens von Wissen hervor. Kretschmann lobte gerst für seine Fähigkeit, Millionen Menschen zu erreichen und das Interesse an Wissenschaft und Technik zu fördern.
Obwohl der Titel „Professor“ ein reiner Ehrentitel ist und nichts mit einem akademischen Professoren-Titel zu tun hat, darf Gerst sich nun auch offiziell so nennen. Er plant, sein Wissen und seine Erfahrungen aus dem Weltraum später an junge Menschen weiterzugeben, möchte jedoch zunächst seine aktive Astronautentätigkeit fortsetzen.
Ein Beitrag zur Raumfahrt
Alexander Gerst wurde am 3. Mai 1976 in Künzelsau, Baden-Württemberg, geboren. Er ist ein deutscher Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und Geophysiker. Gerst wurde 2009 für das Astronautenprogramm ausgewählt und nahm an der Internationalen Raumstation (ISS) Expedition 40 und 41 von Mai bis November 2014 teil. Er kehrte am 6. Juni 2018 für die Expedition 56/57 ins All zurück und übernahm dabei das Kommando der ISS. Gerst war der erste Deutsche in dieser Position und hielt vor der Überholung durch Luca Parmitano im Jahr 2020 den Rekord für die meiste Zeit im All unter aktiven ESA-Astronauten, mit insgesamt 362 Tagen.
Vor seiner Karriere als Astronaut absolvierte Gerst die Technische Hochschule in Öhringen und studierte Geophysik an der Universität Karlsruhe, wo er mit Auszeichnung abschloss. Außerdem erwarb er einen Masterabschluss in Erdwissenschaften an der Victoria University of Wellington in Neuseeland. Dort entwickelte er Techniken zur Überwachung von Vulkanausbrüchen, die auch in internationalen wissenschaftlichen Kooperationen und Feldexperimenten eingesetzt wurden.
Aktuelle Entwicklungen in der Raumfahrt
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der europäischen Raumfahrt und koordiniert Projekte zur Erforschung der Erde, des Sonnensystems und des Universums. Aktuell umfasst die ESA 18 Mitgliedsstaaten, die ihre Finanzmittel und ihr Know-how für gemeinsame Programme bündeln. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit haben sich auch Karrierechancen für Masterstudenten in Ingenieursstudiengängen eröffnet. Die ESA informiert regelmäßig über Praktikumsmöglichkeiten und Jobmessen an Hochschulen in Deutschland, um die nächste Generation von Raumfahrtingenieuren zu fördern.
Gerst selbst hat auch an verschiedenen ESA-Programmen teilgenommen, darunter die CAVES-Mission im September 2019 sowie am PANGAEA-Training im Jahr 2022. In seiner Freizeit interessiert sich Gerst für Bergsteigen, Tauchen, Klettern und Fallschirmspringen und ist lizenzierter Funkamateur. Zudem nahm er während seines zweiten Aufenthalts auf der ISS an einem Live-Konzert der deutschen Band Kraftwerk teil.
Mit seiner Mitarbeit und seinem Engagement für die Wissenschaft bleibt Gerst nicht nur ein Vorbild für aufstrebende Astronauten, sondern auch für die breite Öffentlichkeit, die sich für das Verständnis von Wissenschaft und Technik interessiert. Seine Auszeichnung als Professor ist ein weiterer Beweis für seinen Einfluss und seine Erfolge in der Raumfahrt.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Künzelsau, Deutschland |
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