UPS-Paketfahrer in Karlsruhe: Unter Druck und ohne Lohn!

Paketzustellung in Krisen: UPS Karlsruhe unter Beschuss wegen prekärer Arbeitsbedingungen und Verzögerungen bei Zustellungen.
Paketzustellung in Krisen: UPS Karlsruhe unter Beschuss wegen prekärer Arbeitsbedingungen und Verzögerungen bei Zustellungen. (Symbolbild/NAG)

Karlsruhe, Deutschland - In Karlsruhe stehen die Paketfahrer von UPS unter starkem Druck und machen auf gravierende Missstände aufmerksam. Berichten von bnn.de zufolge fühlen sich die Mitarbeiter von Subunternehmern in der Paketzustellung im Stich gelassen. Insbesondere wird kritisiert, dass die Bedingungen für die Beschäftigten teilweise gefährlich sind und viele von ihnen zeitweise keinen Lohn erhalten haben. Es wird vermutet, dass die Geschäftsführung von UPS in Karlsruhe über diese Missstände informiert war.

Die Probleme sind nicht nur auf das Unternehmen selbst beschränkt, sondern zeigen sich auch in den Zustellproblemen im Murgtal. Bewohner berichten von wochenlangen Verzögerungen bei der Postzustellung, was zu massiven Unannehmlichkeiten führt. Ein Anwohner aus Gernsbach-Staufenberg, Volker Traub, beklagt, dass er über vier Wochen lang keine Briefe erhalten hat.

Technische Herausforderungen und Umweltsorgen

Zusätzlich gibt es in Bruchsal bereits seit Jahren Probleme mit einer defekten Polleranlage. Eine neue Technik aus Mannheim soll nun helfen, die Polleranlagen am Kübelmarkt und an der Zufahrt Am alten Schloss zu reparieren. Der trockene Mai lässt zudem auf einen heißen Sommer ohne Regen schließen, was möglicherweise die Wasserstände in den Flüssen Enz und Nagold gefährden könnte. Klaus Parey, Vorsitzender des Fischerklubs, beobachtet sowohl die Wasserstände als auch die Wassertemperaturen und hat Vorschläge zur Verhinderung der Wassererwärmung im Sommer erarbeitet.

Die kritischen Arbeitsbedingungen in der Paketzustellung sind ein bundesweit diskutiertes Thema. So kündigte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im April 2025 an, dass neue Arbeitsschutzvorgaben anstehen, welche die Sicherheit der Beschäftigten verbessern sollen. Zu den geplanten Änderungen gehört, dass Pakete über 20 Kilo nur noch von zwei Personen zustellt werden dürfen. Eine aktuelle Untersuchung von Anneliese Kärcher und Manfred Walser an der Hochschule Mainz zeigt, dass ein „Direkt­anstellungsgebot“ rechtlich möglich wäre, was auch von einzelnen Politikern befürwortet wird.

Marktsituation der Paketdienste

Der Markt für Paketzustellungen boomt; das Sendungsvolumen hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt, und 2021 wurden insgesamt 4,5 Milliarden Pakete befördert. Ein erheblicher Teil der Zusteller ist bei Subunternehmen angestellt, während nur DHL die Zustellung überwiegend mit eigener Belegschaft durchführt. In der Branche dominieren sechs große Konzerne, während 88% der insgesamt 14.400 Unternehmen weniger als 20 Beschäftigte haben. Diese Struktur führt zu einem starken Preisdruck und rigiden Vorgaben für die Subunternehmen.

Ein Verbot von Werkverträgen könnte zwar die Einhaltung von Mindeststandards fördern, birgt jedoch die Gefahr, dass Arbeit in die Leiharbeit verlagert wird. Ein Direktanstellungsgebot würde Transparenz schaffen und könnte die korrekte Abführung von Steuern und Sozialabgaben gewährleisten. Dennoch bleibt abzuwarten, ob solche Maßnahmen tatsächlich zu den angestrebten Verbesserungen der Arbeitsbedingungen führen können boeckler.de.

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Ort Karlsruhe, Deutschland
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