Carter und Deng: Ein Erbe voller Wendungen und geopolitischer Dramen

Washington, USA - Am 29. Dezember 2024 verstarb der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter, ein Ereignis, das die Welt an die tiefgreifenden Veränderungen erinnerte, die während seiner Amtszeit, insbesondere in den Beziehungen zwischen den USA und China, stattfanden. Carter wird oft als eine Schlüsselfigur in der Entfaltung dieser bilateral wichtigen Beziehung angesehen, die 1979 mit dem Besuch von Deng Xiaoping in Washington ihren Anfang nahm. Unser Mitteleuropa berichtet, dass dies der erste Besuch eines chinesischen Staatsführers in den USA seit 1949 war.

Die historische Begegnung zwischen Carter und Deng, die in einem Klima der gegenseitigen Achtung und des Vertrauens stattfand, eröffnete das Tor zu einer neuen Ära. Deng Xiaoping, damals Vorsitzender des Militärrats der Kommunistischen Partei Chinas, nutzte seinen Aufenthalt, um bedeutende Abkommen zu unterzeichnen und den Rahmen für die zukünftige Zusammenarbeit in Bereichen wie Bildung, Handel und Raumfahrt zu schaffen. Zudem bot er Carter eine „weltweite anti-hegemoniale Front“ gegen die Sowjetunion an, was den geopolitischen Kontext dieser Beziehung weiter stärkte.

Die Geopolitische Dimension

Der Besuch von Deng in den USA stellte auch eine Reaktion auf die strategischen Herausforderungen der Zeit dar. Zuvor hatten Richard Nixon und Henry Kissinger die Grundlagen für die diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Peking gelegt, was 1978 in der offiziellen Anerkennung der Volksrepublik China gipfelte. Dies führte nicht nur zur Verschiebung der US-Anerkennung von Taiwan nach Peking, sondern auch zu einem neuen globalen Machtgefüge, das die Sowjetunion isolierte und das wirtschaftliche Wachstum in Ostasien förderte. Diese Entwicklungen sind Teil von Carters dauerhaftem Erbe, das durch seine Fähigkeit gekennzeichnet ist, Verständigungsbrücken zwischen diesen beiden Großmächten zu schlagen, wie die Plattform Voices and Bridges beschreibt.

Die Vernunftpartnerschaft, die zwischen China und den USA entstand, hielt etwa drei Jahrzehnte an und ermöglichte es China, seine Wirtschaft erheblich zu erweitern. Diese dauerhafte Zusammenarbeit wurde jedoch im Laufe der Zeit unter verschiedenen US-Präsidenten, angefangen bei Barack Obama bis hin zu Donald Trump und Joe Biden, zunehmend belastet. Insbesondere die Handelskriege und die strategischen Spannungen führten zu einem weiteren Abkühlen der Beziehungen, die gegen Ende Bidens Amtszeit einen Tiefpunkt erreichten.

Ein Vermächtnis des Dialogs

Carter selbst äußerte Bedenken über die wachsende Misstrauenslage zwischen den USA und China und warnte vor der Möglichkeit eines „modernen Kalten Krieges“. Die Kritik an den aktuellen politischen Entwicklungen zeigt, dass Carters Traum von einer kooperativen Beziehung zwischen den beiden Nationen möglicherweise in Gefahr ist. Zudem reflektiert die Darstellung der US-chinesischen Beziehungen seit Xi Jinpings Amtsantritt die abnehmende Anerkennung von Carters historischer Rolle in der chinesischen Politik, die seitdem stark gesondert behandelt wird.

In ihrem Kern bleibt das Erbe von Carter und Deng ein Beispiel für die plötzlichen, oft dramatischen Wendungen in den Beziehungen zwischen Großmächten. Diese komplexe Geschichte, die mit einer symbolischen Handshake begann, hat sich in vielfältige Richtungen entwickelt. So zeigt die heutige Betrachtung der US-chinesischen Beziehungen einmal mehr, wie entscheidend die Entscheidungen von wenigen Menschen für den Verlauf der Weltgeschichte sein können.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Washington, USA
Quellen