Vance in Indien: Handelskrise droht bei Trump-Tarifen!

New Delhi, Indien - Am 21. April 2025 besuchte der US-Vizepräsident JD Vance den indischen Premierminister Narendra Modi in Neu-Delhi. Bei diesem Treffen, das vor dem Hintergrund drohender US-Zölle auf indische Waren stattfand, überreichte Modi Vances Kindern Pfauenfedern. Vances Besuch kommt in einer angespannten Handelslage, da Präsident Donald Trump angedroht hat, Zölle auf indische Produkte zu erhöhen, um in einem globalen Handelskrieg Standpunkte zu behaupten. Aktuell gibt es auf indische Exporte in die USA einen Sockelzoll von 10%, während die USA im Durchschnitt 26% auf indische Güter erheben, die jedoch für 90 Tage bis zum 8. Juli 2025 ausgesetzt sind, mit Ausnahme Chinas.

Die Vereinigten Staaten sind Indiens größter Handelspartner, mit einem bilateralen Handelsvolumen von 129,2 Milliarden Dollar im Jahr 2024. Indiens Exportüberschuss in den USA betrug dabei 87,4 Milliarden Dollar, während die US-Exporte nach Indien bei 41,8 Milliarden Dollar lagen. Trotz dieser starken Handelsbeziehungen wachsen die Bedenken Indiens über eine mögliche Schwächung der landwirtschaftlichen Zollschutzmechanismen während der laufenden Verhandlungen.

Proteste und politische Herausforderungen

Während Vances Besuch kam es zu Protesten von indischen Landwirten, die gegen die US-Politik und die Regierung Modis demonstrierten. Die Sorgen der Landwirte beziehen sich insbesondere auf den Verlust von Schutzmaßnahmen für ihre Produkte im internationalen Wettbewerb. Die indische Regierung steht unter Druck, in den Handelsverhandlungen ein Gleichgewicht zwischen externen Handelsinteressen und dem Schutz heimischer Agrarwirtschaft zu finden.

Finanzministerin Nirmala Sitharaman hat angedeutet, dass ein erster Teil eines Handelsabkommens bis Ende 2025 bereit sein könnte. Die Verhandlungen konzentrieren sich auf zahlreiche Themen, darunter Marktöffnung, Zollsenkungen und verschiedene nichttarifäre Handelshemmnisse. In dieser Hinsicht sollen auch die neuen „Terms of Reference“, die während des Treffens zwischen Vance und Modi verkündet wurden, als Leitfaden für die Verhandlungen dienen.

Handelsbarrieren und strategische Initiativen

Die „Terms of Reference“ beschreiben die amerikanischen Ziele, die Marktöffnung zu erhöhen und die Handelsdefizite zu verringern. So betrug das Handelsdefizit der USA mit Indien im Jahr 2024 45,7 Milliarden Dollar, was einen Anstieg von 5,1% im Vergleich zu 2023 darstellt. Indiens durchschnittlicher Zollsatz auf landwirtschaftliche Produkte beträgt 39%, während dieser in den USA bei lediglich 5% liegt. Zudem gibt es restriktive Vorschriften, die den Zugang zu bestimmten Märkten erschweren.

  • Durchschnittlicher Zoll auf landwirtschaftliche Waren: USA 5%, Indien 39%
  • Ethanol-Importbeschränkungen: USA 2,5%, Indien verbietet Importe
  • Zugang zum Milchmarkt: offene Märkte in den USA, eingeschränkter Zugang in Indien
  • Textilzölle: USA 5-7%, Indien strebt Reduzierung auf 0% an

Zusätzlich haben die USA neue Zölle von 10% auf alle Länder sowie höhere Sätze für Staaten mit bedeutenden Handelsdefiziten eingeführt, was sich negativ auf den Dialog zwischen den beiden Ländern auswirken könnte. Dies ist Teil der „America First Trade Policy“ von Donald Trump, die darauf abzielt, Arbeitsplätze in den USA zu fördern und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Zukunftsperspektiven für den Handel

Indien beabsichtigt, den bilateralen Handel mit den USA bis 2030 auf 500 Milliarden Dollar zu steigern. Beide Länder sehen hierbei Chancen in verbesserter Zusammenarbeit in Bereichen wie Technologie und Militär. Für die USA bieten die Verhandlungen auch die Möglichkeit, ihre geopolitische Partnerschaft mit Indien zu stärken, das als strategischer Partner in der Region gilt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Handelsverhandlungen zwischen Indien und den USA zwar Potenzial für Wachstum und Entwicklung bieten, jedoch von erheblichen Herausforderungen im Bereich der Zoll- und Handelsregelungen geprägt sind. Die Gespräche könnten tiefgreifende Auswirkungen auf die Handelslandschaft beider Nationen sowie global haben.

Al Jazeera berichtet über die Besorgnis Indiens bezüglich der US-Zölle, während USTR die Initiativen für das Handelsabkommen näher erläutert. Für technische Einblicke und die Bedeutung von Technologie in der Landwirtschaft verweist Farmonaut auf den Einfluss moderner Lösungen in der Agrarwirtschaft.

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Vorfall Sonstiges
Ort New Delhi, Indien
Quellen